Nach dem desaströsen Saisonauftakt für McLaren in Bahrain vor einer Woche gab der Rennstall in Saudi-Arabien am Freitag ein kleines Lebenszeichen von sich. Im vom Raketenangriff auf ein Öl-Depot von Aramco überschatteten zweiten Freien Training, konnte Lando Norris im MCL36 die siebtschnellste Zeit drehen.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl ist dementsprechend optimistisch. Das sehen auch Daniel Ricciardo und Lando Norris so. Der Brite führt dies aber vor allem auf die Charakteristik des Jeddah Corniche Circuit zurück. Wirkliche Updates brachte McLaren nämlich nicht nach Saudi-Arabien.

Seidl zuversichtlich: Definitiv kleiner Schritt nach vorne

Kratzte McLaren beim Bahrain GP nicht im Ansatz an den Punkteplatzierungen, fand sich Lando Norris am Freitagabend plötzlich in den Top-7 wieder. Mit einer 1:30.735 war der Brite sogar nah an der Zeit seines Landsmannes und Mercedes-Pilot George Russell dran.

"Wir haben im Vergleich zum letzten Wochenende definitiv einen kleinen Schritt nach vorne gemacht", zeigte sich Andreas Seidl noch während des zweiten Freien Trainings zufrieden mit der Performance des MCL36 an diesem bisherigen Jeddah-Wochenende. "Die Fahrer sind glücklich mit der Balance."

Das zeigt sich auch in den Aussagen der Piloten Norris und Ricciardo. "Bein unserer relativen Konkurrenzfähigkeit war das denke ich ein produktiver Tag", erklärt etwa der Australier. Viele Änderungen mussten an seinem Boliden dabei nicht vorgenommen werden. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen gelang es Ricciardo allerdings nicht, eine richtige Qualifying-Simulation zu absolvieren. Dies lag aber an einer durch das Ausrollen von Haas-Fahrer Kevin Magnussen bedingten virtuellen Safety-Car-Phase.

Lando Norris: McLaren-Stärke liegt im Streckentyp

Wirkliche Updates brachte McLaren dabei aber nicht nach Saudi-Arabien. Laut Andreas Seidl konzentriert sich McLaren darauf, in Zukunft größere Upgrades zu bringen. Der Bahrain GP deckte die Schwächen des MCL36 schließlich gnadenlos auf. Es fehlte aber vor allem an einer Sache: Grip.

Auch Daniel Ricciardo ist mit dem Freitag zufrieden, Foto: LAT Images
Auch Daniel Ricciardo ist mit dem Freitag zufrieden, Foto: LAT Images

Dass es für McLaren in Saudi-Arabien bisher scheinbar besser läuft, hat laut Lando Norris aber vor allem einen zentralen Grund - die Streckemcharakteristik des Jeddah Corniche Circuit. "Aufgrund des Streckentyps es fühlen sich ein paar Dinge besser an - sie ist viel schneller und flüssiger. Es gibt also definitiv einige Unterschiede", lässt Norris durchblicken. "Ich denke, das erlaubt es uns, ein bisschen mehr Potenzial aus dem Auto zu holen."

Obwohl beide Fahrer erklären, dass vor dem Samstag und dem damit verbundenen Qualifying noch weitere Verbesserungen vorgenommen werden müssen, schielt der britische Rennstall für das Rennen am Sonntag schon ein wenig in Richtung Punkte. "Jetzt müssen wir über Nacht sorgfältig sein, um das Maximum aus dem Paket herauszuholen, uns gut zu qualifiziere und in der Lage zu sein, um für ein paar Punkte am Sonntag kämpfen zu können - worauf wir uns sehr freuen."