Alfa Romeo legte in Bahrain mit den Plätzen sechs und zehn für Valtteri Bottas und Guanyu Zhou einen Formel-1-Auftakt nach Maß hin. Vor dem zweiten Rennen des Jahres in Saudi-Arabien bereitet dem Team dennoch ein schwerwiegendes Problem große Bauchschmerzen. Vor einer Woche verloren beide Fahrer am Start viele Positionen, Das Teamresultat konnte nur durch einen Kraftakt und etwas Rennglück gerettet werden. Am Wochenende droht eine Wiederholung dieser Achterbahn, denn die Ingenieure können kurzfristig keine Abhilfe schaffen.

"Leider gibt es dafür keine schnelle Lösung. Die Vorlaufzeit wird glaube ich noch mindestens ein oder zwei Rennen betragen, bis es eine mechanische Behebung des Problems gibt", so die düstere Prognose von Bottas. Der Finne war in Bahrain als Sechster gestartet und acht Plätze weiter hinten aus der ersten Runde zurückgekehrt. Zhou verlor ebenfalls vier Positionen. Die Problematik hatte sich für die Truppe aus Hinwil bereits abgezeichnet.

"Das ist seit dem ersten Rennen eine unserer höchsten Prioritäten und wir hatten das schon bei den Testfahrten gesehen", erklärt Bottas. Seinen Angaben nach geht mit dem Alfa Romeo C42 jeder zweite Start im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Sollte seine Einschätzung sich bewahrheiten, gibt es frühestens beim vierten Saisonrennen in Imola in einem Monat eine neue Kupplung.

Bis dahin versuchen Fahrer und Ingenieure sich mit einer Behelfslösung über die Rennen in Saudi-Arabien und Australien zu retten. "Es gibt ein paar andere Dinge, die wir uns anschauen können, um das zu vermeiden. Das betrifft die richtigen Drehzahlen und wann du die Kupplung kommen lässt, damit all diese Eingaben des Fahrers so zuverlässig wie möglich sind", sagt Bottas.

Abgesehen von diesem Damoklesschwert herrscht bei Alfa Romeo für das Rennwochenende in Saudi-Arabien großer Optimismus. "Wir haben die Saison mehr oder weniger auf dem richtigen Weg begonnen. Wir haben Potential im Auto und in den Menschen in diesem Team. Das macht mir viel Mut und Hoffnung für die bevorstehende Saison", so Bottas, der zu dieser Saison nach fünf Jahren im Weltmeister-Team Mercedes ins Mittelfeld wechseln musste.

Während Experten und Fans vom Auftritt Alfa Romeos überrascht waren, kam der Aufschwung des Teams für ihn nicht sonderlich unerwartet. "Wir haben in den Trainings letztes Wochenende schon gesehen, dass wir um die Top-10 kämpfen können, wenn wir alles richtig machen", sagt der zehnfache Grand-Prix-Sieger.

Eine nicht unerhebliche Rolle spielt in seinen Augen Ferraris Power Unit des Jahrgangs 2022. "Ich bin mit meinem Ferrari-Motor sehr zufrieden. Er fährt sich sehr gut und sie haben gegenüber dem letzten Jahr gute Fortschritte gemacht", lob der langjährige Mercedes-Fahrer die Arbeit der Ingenieure in Maranello. "Wir arbeiten weiter hart daran, alles zu optimieren. Hoffentlich kommt da noch mehr, aber insgesamt sind wir schon gut aufgestellt."