Obwohl Mercedes am ersten Rennwochenende in Bahrain einen Podestplatz einfahren konnte, entspricht die Topplatzierung nicht den hohen Ansprüchen der Formel-1-Serienweltmeister aus den vergangenen Jahren. Das Team ist sich dabei sicher: im W13 steckt noch mehr Performance, als es bislang aus dem neuen Rennwagen herausholen konnte. Denn Mercedes hadert derzeit noch mit mehreren Problemen an seinem Silberpfeil, die Rennsiege und Podien in der Saison 2022 zu einer Rarität machen könnten. Das will das Team aber auf keinen Fall zulassen und arbeitet bereits mit Hochdruck, um in Kürze wieder siegfähig zu sein.

Besonders auf der Geraden lässt der Rennstall mit Sitz in Brackley derzeit enorm viel Zeit liegen. "Ich denke, das meiste davon kann auf die Größe unseres Heckflügels zurückgeführt werden", erklärt Mercedes Chief Technical Officer James Allison. "Sieht man sich die anderen Autos an, so kann man leicht sehen, dass wir den größten Heckflügel fuhren." Das Team erhofft sich durch dieses Design, en benötigen Downforce für schnelle Rundenzeiten zu erreichen. Derzeit bringt es jedoch nicht die erwarteten Ergebnisse.

"Wir haben sehr viel Zeit, Mühe und Liebe investiert, um das Auto so schnell wie möglich zu machen, dennoch sind wir noch nicht konkurrenzfähig", so Allison. Die größten Probleme macht Mercedes aber aktuell das Porpoising, also das wilde Hüpfen des Autos. Dieses Phänomen hat zwar jedes Team in der Formel-1-Saison 2022 überrascht, Mercedes hat es, allem Anschein nach, aber am stärksten getroffen. "Besonders, als wir unsere Upgrades für das Rennen beim Wintertest in Bahrain ausprobierten, war das Ausmaß des Bouncings extrem", sagt der Mercedes-Techniker.

Natürlich arbeite der Rennstall aus Brackley bereits daran, das Problem zu lösen. Der aktuelle Ansatz mit dem Porpoising umzugehen, würde jedoch die Performance des W13 einschränken. Es gilt deshalb - selbstverständlich unter enormen Druck - eine Lösung zu finden, die nicht mit Performance-Einbußen verbunden ist.

Allison hofft: "Mercedes in wenigen Rennen wieder siegfähig"

"Unser Ziel ist es, nicht nur um Siege zu kämpfen, sondern um die Weltmeisterschaft. Das ist, warum unser Team existiert", beteuert Allison. In Bahrain fehlte Mercedes jedoch mehr als eine halbe Sekunde auf die Konkurrenten. Das bedeutet viel Aufholbedarf. "Wir tragen viele Probleme mit uns herum. Probleme, auf die es aber allesamt eine Lösung gibt."

Direkt nach dem Wintertest in Bahrain hätte Mercedes-Techniker Allison gar Schlimmeres erwartet: "Wir haben vom letzten Test bis zum ersten Rennen performancetechnisch eine große Verbesserung geschafft. Diese mag zwar für Fans nicht ersichtlich sein, sie ist jedoch für das Team beruhigend."

Nun werde alles darangesetzt, die bestehenden Fehler des Silberpfeils so schnell wie möglich zu berichtigen. "Hoffentlich bereits in den nächsten zwei bis drei Rennen", sagt Allison. Er ist sich sicher, dass Mercedes die Probleme mit dem neuen Silberpfeil im Laufe der Saison lösen wird: "Wir werden unser Auto wieder an die Spitze des Feldes bekommen und so wie geplant unserem Traum vom Weltmeistertitel nachgehen."

Den gesamten Renn-Debrief von Mercedes-Technikchef James Allison findet Ihr hier:

Mercedes-Fazit nach Bahrain: Das sind die Fehler des W13 (10:58 Min.)