Die Formel 1 wird weiterhin von der russischen Invasion in der Ukraine im Bann gehalten. Nachdem Haas in der vergangenen Woche die Verträge mit ihrem Titelsponsor Uralkali und Fahrer Nikita Mazepin aufgelöst hat, verschwindet nun der nächste russische Sponsor aus der Formel 1 - zumindest temporär.

Ferrari geht bei den zweiten Testfahrten vor der Formel-1-Saison 2022 ohne Sponsoring des russischen Cyber-Security-Unternehmens Kaspersky an den Start. Wie das britische Medium Racingnews365 am Donnerstag in Bezugnahme auf ein Ferrari-Statement berichtete, wurde der Sponsor-Deal "pausiert".

Ferrari pausiert Kaspersky-Sponsoring

Die Mannschaft aus Maranello begründete den Schritt mit der klaren Ablehnung der russischen Aggression: "Ferrari ist der Meinung, dass die Sportwelt eine klare Botschaft zur Unterstützung des ukrainischen Volkes senden sollte", wird die Scuderia zitiert.

Bereits am Dienstag bezog die Scuderia klar eine pro-ukrainische Stellung und spendete eine Million Euro für humanitäre Projekte in den osteuropäischen Staat. Gleichzeitig traf der Sportwagen-Hersteller die Entscheidung, bis auf weiteres keine Autos für den russischen Markt mehr zu produzieren.

Auf den Helmen und am Wagen wird das Logo und der Schriftzug von Kaspersky mit dem Hashtag #essereFerrari ersetzt. Hinter den Kulissen wird die Kooperation aber fortgeführt. Ferrari setzt intern weiterhin die Produkte des Konzerns ein.

Robert Shwartzman: Ferrari-Testfahrer droht Aus

Neben dem Sponsor mit Hauptsitz in Moskau könnte sich allerdings auch personell noch etwas ändern. Denn der in Israel geborene Russe Robert Shwartzman steht als Test- und Ersatzfahrer bei den Roten unter Vertrag. Dem 22-Jährigen droht auch eine Vertragsauflösung. Ferrari prüft derzeit den Verbleib des Russen bei der Scuderia.

Shwartzman erhielt in den letzten Jahren neben seiner Mitgliedschaft in der Ferrari Academy viel Unterstützung von der russischen Nachwuchsschmiede SMP Racing. Gründer dieser Rennsport-Abteilung ist der Oligarch Boris Rotenberg, ein enger Vertrauter und Jungendfreund des russischen Präsidenten Vladimir Putin.

SMP Racing kündigte am Donnerstag an, sich für 2022 aus sämtlichen internationalen Rennsportserien zurückzuziehen. Direkt betroffen davon sind auch Nachwuchspiloten im Rahmenprogramm der Formel 1. Nämlich Formel-3-Pilot Alexander Smolyar und W-Series-Fahrerin Irina Sidorkova.