Auch für Mercedes ist die Formel-1-Saison 2022 mit dem Beginn der Testfahrten am Mittwoch in Barcelona eingekehrt. Vor allem dieses Jahr steht in der Königsklasse ein großes Fragzeichen dahinter, welches Team den großen Regelumbruch am besten umsetzen konnte. Das Weltmeisterteam von Lewis Hamilton und George Russell möchte die Spitze halten, setzt dafür aber auf ein eigenes Fahrzeugkonzept, bei dem sich etwa die Seitenkästen sehr stark verjüngen und der Undercut unter diesen weniger aggressiv ausfällt als bei anderen.

Lewis Hamilton macht sich schon mal keine Sorgen, dass Mercedes mit dem W13 nicht in der Lage sein wird, um Siege oder sogar die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Hamilton setzt volles Vertrauen auf die Arbeit der Mercedes-Ingenieure.

Lewis Hamilton: Wir machen keine Fehler

Nachdem Lewis Hamilton vergangene Saison die Weltmeisterschaft nicht verteidigen konnte, fürchtet er sich nicht davor, diese Saison nicht um jenen Fahrertitel kämpfen zu können. Dabei stellt diese Saison mit dem neuen Reglement eine große Unbekannte dar.

"Warum sollte ich mich so fühlen, wir haben acht Titel in Folge gewonnen", sagte der Brite in der ersten Pressekonferenz der Testfahrten in Barcelona am Mittwoch. Auffällig war schließlich, dass Mercedes mit dem W13 eine ganz andere Philosophie verfolgt als die Konkurrenz aus dem Hause Red Bull oder etwa Ferrari, die beispielswiese auf sehr weite und aerodynamisch nach innen gewölbte Seitenkästen setzen.

Hamilton glaubt aber nicht daran, dass sein Team in dieser Hinsicht bei der Entwicklung des 2022er Boliden einen falschen Weg eingeschlagen hat: "Mein Team macht keine Fehler. Natürlich gibt es immer ein Risiko, wir machen aber keine Fehler. Wir haben in der Fabrik sehr intelligente Menschen, die 100 Prozent geben."

Lewis Hamilton aufgeregt über unbekannt Kräfteverhältnisse

Gleichzeitig ist sich Hamilton darüber bewusst, dass zu diesem frühen Zeitpunkt keine klaren Kräfteverhältnisse erkannt werden können, was dies für ihn aber besonders aufregend macht, wie er erklärt: "Es ist einer der interessantesten Saisons, zu sehen, wo jeder rauskommt und wo wir beim Start des ersten Rennens stehen werden."

"Jetzt, wo du jedes Auto siehst, schaust du mehr darauf, wo es Unterscheide gibt, wenn es etwas gibt. Oder warum verschiedene Teams sich für einen anderen Seitenkasten, Frontflügel oder auch Unterböden entschieden haben", ergänzt der Brite.

Lewis Hamilton nimmt bei den Testfahrten am Mittwochnachmittag im W13 Platz, Foto: LAT Images
Lewis Hamilton nimmt bei den Testfahrten am Mittwochnachmittag im W13 Platz, Foto: LAT Images

Der Rekordweltmeister hat aber auch bereits für den Fall, dass die Saison für Mercedes doch nicht nach Wunsch startet, einen Plan. "Ob es gut oder schlecht sein wird, wir werden durcharbeiten. Wir hatten immer ein großartiges Entwicklungsteam und eine großartige Belegschaft."

Bereits bei der Präsentation des 2022er Boliden von Mercedes hoben Hamilton und Russell zudem hervor, sich zugunsten der Fahrzeugentwicklung unterstützen zu wollen, anstatt sich gegenzeitig zu bekriegen. Dies wurde auch durch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bekräftigt, der davon sprach, dass es bei Mercedes keinen Nummer-1-Fahrer gibt.

Lewis Hamilton hofft auf enges Racing

Lewis Hamilton wünscht sich ohnehin, dass das neue technische Reglement in Zusammenhang mit einer Budget Cap, die 2022 bei 140 Millionen Dollar liegt, letztlich das bewirkt, für was es unter anderem in Kraft getreten ist. "Ich hoffe, dass die Regeln das liefern, was Ross Brawn [ehemaliger Formel-1-Sportchef] uns Jahre zuvor gezeigt hat in Hinblick auf engeres Racing." Die Boliden der neuen Generation sollen durch ein neues Konzept der Generierung von Anpressdruck Luftverwirbelungen reduzieren, was wiederum das Hinterherfahren erleichtern soll.