2013 verließ Felipe Massa Ferrari und schloss sich für vier Jahre Williams an, ehe er Ende 2017 endgültig in Formel-Rente ging. Nach seinem Ferrari-Abgang ist beim italienischen Rennstall viel passiert. Einen Weltmeistertitel wie unter Massas ehemaligen Teamkollegen Michael Schumacher sollte Maranello aber nicht mehr erleben.

Stattdessen ging es für Ferrari 2020 den Bach runter. Die Scuderia konnte sich in der vergangenen Saison zwar mit einem dritten Platz in der Konstrukteurswertung wieder aufrappeln, an den Glanz vergangener Tage erinnert dies dennoch nicht. Für Felipe Massa war dieser kurzzeitige Absturz seines Ex-Rennstalls keine Überraschung, der Brasilianer hofft allerdings, dass die Scuderia 2022 wieder Siege einfahren kann.

Felipe Massa: 'Ferrari nicht mehr das Team der Stunde'

Nachdem Ferrari 2019 mit Charles Leclerc und Sebastian Vettel noch um Siege und Pole Positions kämpfen konnte fand sich die Scuderia 2020 im Mittelfeld wieder. Ein dramatischer Abfall, den Felipe Massa, der zwischen 2006 und 2013 für Ferrari an den Start ging, nicht überraschend kam.

"Das hat mich nicht überrascht. Ferraris beste Jahre waren die mit Schumacher, dann 2006, 2007, 2008. Nach 2009 war Ferrari nicht mehr das Team der Stunde, und so ist es immer noch", so der Brasilianer im einen Interview mit der spanischen 'AS' Ende vergangenen Jahres.

Der 2020 erlebte Niedergang Ferraris hatte für Massa dabei vor allem einen Grund: "Es gab viele Veränderungen und es ist wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist bei Ferrari schwierig."

Aus sportlicher Perspektive lag der Absturz des Teams vor allem am Motor. Der Rennstall musste 2020 einen ordentlichen Leistungsverlust hinnehmen, nachdem es 2019 zu technischen Direktiven kam, in dessen Folgen es wiederum zwischen der FIA und Ferrari zu einer Einigung kam, die bis heute verdeckt blieb. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto gab im Verlauf der Saison 2020 aber zu, dass es beim Rennstall aus Maranello technisch gesehen nach mehreren Direktiven und Klarstellungen zu Anpassungen kam. Von einer vonseiten der Konkurrenz vorgeworfenen Motoren-Schummelei will Ferrari aber nichts wissen.

Massa hofft auf Ferrari-Siege 2022

Nach dem Seuchenjahr 2020 ging es für Ferrari in der vergangenen Saison jedoch wieder bergauf. Die rote Mannschaft konnte sich im Kampf um den dritten Konstrukteursrang gegen McLaren durchsetzen und auch einige Podien einheimsen. In Hinblick auf den großen technischen Regelumbruch für die Saison 2022 rechnet sich Ferrari wie jedes Team gute Chancen aus.

Massa hofft, dass es 2022 für Ferrari wieder für Siege reicht., Foto: LAT Images
Massa hofft, dass es 2022 für Ferrari wieder für Siege reicht., Foto: LAT Images

Felipe Massa ist sich nicht sicher. Die Unbekannte sei generell viel zu groß, mit Ferrari und Co. sei dennoch zu rechnen: "Wenn es große Änderungen gibt, dann kann es Überraschungen geben, obwohl das schwierig ist. Ich denke, dass die großen Teams immer noch an der Spitze stehen werden, wie Mercedes und Red Bull. Vielleicht aber auch Ferrari oder McLaren", vermutet Massa. "Normalerweise ist es wahrscheinlicher, dass die großen Teams das Jahr an der Spitze beginnen."

Der Vizeweltmeister von 2008 würde es sich für sein Ex-Team aber aus einer rein persönlichen Perspektive wünschen. "Ich hoffe, dass Ferrari mit den Änderungen im Jahr 2022 wieder gewinnen kann. Ich bin ein Ferrarista", gibt der Brasilianer zu. "Aber es ist nicht einfach. Es erfordert viel harte Arbeit und einen kühlen Kopf, um gute Ergebnisse zu erzielen."

Massa von Sainz beeindruckt: Hat die Konstanz für einen WM-Titel

An den Fahrern soll es nach Ansicht Massa aber nicht liegen. Ferrari-Teamchef Binotto machte 2021 noch mit Aussagen auf sich Aufmerksam, wonach die Scuderia mit Carlos Sainz und Charles Leclerc die beste Fahrerpaarung im Feld habe. Auch Massa ist von den beiden Piloten überzeugt. "Ferraris Problem ist kein Fahrerproblem, es ist ein Problem des Autos, es ist ein Problem des Teams. Sainz und Leclerc bilden eine sehr wichtige Fahrerpaarung", so Massa.

Vor allem die Leistungen von Sainz haben es ihm vergangenes Jahr angetan: "Sainz arbeitet hart, er ist konstant und schnell. Er ist ein sehr starker Fahrer." Ob es für den Spanier in Zukunft auch für den Weltmeisterschaftstitel reichen würde, kann Felipe Massa aber nicht beurteilen: "Das kommt auf das Auto an. Er hat die nötige Konstanz, aber es ist nicht einfach, einen Teamkollegen wie Charles Leclerc gleich zu Beginn zu überholen. Dafür muss er einen perfekten Job machen."