Das Formel-1-Finale von Abu Dhabi sorgt seit Wochen für Gesprächsstoff. Drei Tage nach der umstrittenen WM-Entscheidung kündigte die FIA an, die Handhabe der Regeln beim Saisonfinale untersuchen zu wollen.

Formel-1-Causa Abu Dhabi: Entscheidung bis 3. Februar

Offenbar nimmt diese Untersuchung jetzt Fahrt auf. Wie der britische Fernsehsender "Sky Sports" online vermeldet, begann die Aufarbeitung des Saisonfinales am Montag. Leiter der Untersuchung ist Peter Bayer, der in der FIA den Posten als Generalsekretär für Motorsport besetzt. Aber auch der neu gewählte FIA-Präsident Mohamed Ben Sulayem bringt sich persönlich in die Untersuchung ein.

Während der Untersuchung werden alle involvierten Personen einer Befragung unterzogen. Darunter auch FIA-Renndirektor Michael Masi, die Rennstewards sowie Fahrer und Teamchefs. Gleichzeitig setzt sich die Kommission rund um Bayer auch eine Deadline. Spätestens bis zur nächsten Sitzung des Motorsport-Weltrates (WMSC) am 3. Februar soll eine Entscheidung in dieser Causa stehen.

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FIA konkretisiert: Bekanntgabe am 18. März

Einen Tag nach dem publik werden der ersten Details zu den Untersuchungen, meldete sich die FIA in einem offiziellen Statement. In diesem wurde der Fahrplan für die Untersuchung noch genauer aufgeschlüsselt. Demnach werden die Ergebnisse erst kurz vor dem Saisonstart, am 18. März, der Öffentlichkeit präsentiert werden.

In der Aussendung heißt es: "Das Ergebnis der detaillierten Analyse wird der F1-Kommission im Februar vorgelegt, und die endgültigen Entscheidungen werden auf dem World Motor Sport Council (WMSC) in Bahrain am 18. März bekannt gegeben. Eine weiteres interessantes Detail: Am 19. Januar wird in der Beratenden Kommission für Sport einen eigenen Tagesordnungspunkt der Nutzung des Safety Cars widmen.

Michael Masi entmachtet?

Gerüchte auf Social Media sprachen bereits in den vergangenen Tagen über eine Ablöse von Michael Masi. Auf einem Organigramm auf der Webseite des Automobil-Weltverbandes, das die FIA-Verantwortlichkeiten abbildet, ist Michael Masi nicht mehr als Zuständiger für Single-Seater im Generalkommissariat für Motorsport abgebildet. Offiziell hat sich die FIA dazu allerdings noch nicht geäußert.

Die Nachforschungen der FIA beziehen sich vor allem auf die Safety-Car-Phase kurz vor Schluss des Abu-Dhabi-GPs. Während der Neutralisation des Rennens winkte Michael Masi entgegen dem Wortlaut des dafür vorgesehenen Artikels im sportlichen Reglement nicht alle Überrundeten Fahrzeuge vorbei, sondern nur jene, die zwischen dem Rennführenden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Max Verstappen auf der Strecke waren.

Außerdem ordnete er eine Runde vor Schluss einen sofortigen Restart an. Laut Artikel 48.12 des sportlichen Reglements wäre allerdings nach dem Vorbeilassen der Überrundeten noch eine Runde unter gelb zu fahren gewesen. So kam es noch zu einem Restart und Max Verstappen gelang es auf frischen Reifen Lewis Hamilton zu überholen und so die Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden.

Lewis Hamilton vor Rücktritt?

Mercedes' Protest wurde von den Rennstewards abgewiesen, da zwei weitere Artikel den Renndirektor mit der Abwicklung der Safety-Car-Abläufe betrauen und diese - so die Argumentation der Stewards - Artikel 48.12 "überstimmen". Die Mannschaft aus Brackley verzichtete auf einen Einspruch gegen diese Entscheidung.

Hamilton mied seitdem die Öffentlichkeit und gab seit dem Rennende des letzten Saison-GPs in Abu Dhabi keine Wortmeldung ab. Zahlreiche Medienberichte gehen davon aus, dass Hamilton im Moment über ein Karriereende nachdenkt und diese Entscheidung von der Aufarbeitung des Abu-Dhabi-Finales durch die FIA abhängig macht. Sollte Hamilton und Mercedes die Entscheidungen der Kommission auch erst am 18. März mitgeteilt bekommen, wird sich das aber zeitlich kaum ausgehen.