Erstes Aufatmen für den neuen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen und Red Bull. Die Stewards haben einen ersten von zwei Protesten Mercedes' nach dem Rennen abgeschmettert. Dieser bezog sich direkt auf Verstappen, der am Ende der späten Safety-Car-Phase des Rennens um 18:32 Uhr Ortszeit Lewis Hamilton unter SC-Bedingungen überholt haben soll. Das stoße gegen Artikel 48.8 des sportlichen Reglements.

Red Bull hielt dagegen, Verstappen habe nicht "überholt", sehr viel mehr seien beide Fahrer immer wieder auf und vom Gas gewesen, um die Reifen aufzuwärmen, es gebe dafür "eine Million" Beispiele in der Sportgeschichte, wo Autos hinter dem Safety Car kurzzeitig die Nase vorne gehabt hätten, die Position aber wieder zurückgaben.

Stewards: Verstappen hat wieder zurückgesteckt

Genau dieser Argumentation schlossen sich die Stewards in Abu Dhabi an. Verstappen habe sich zwar tatsächlich für eine kurze Zeit vor Hamilton geschoben, allerdings sei in dieser Phase immer abwechselnd beschleunigt und verzögert worden. Letztlich habe sich Verstappen aber wieder hinter Hamilton fallen gelassen und sei am Ende der Safety-Car-Phase und nach der Safety-Car-Linie nicht mehr davor gewesen.

Dementsprechend wurde dem Protest nicht stattgegeben. Einspruch kann gegen das Urteil gemäß Artikel 15 des International Sporting Code allerdings noch eingelegt werden.

Zweiter Mercedes-Protest wegen Zurückrundungen noch offen

Weiterhin offen ist ein zweiter Protest, mit dem Mercedes das gesamte Rennergebnis anfechten will. Dieser zweite Protest bezieht sich auf Artikel 48.12 des sportlichen Reglements. Der Vorwurf ist, dass die Zurücküberrundungen in der vorletzten Runde des Rennens nicht den Regeln entsprechend abgelaufen sind.

Experten räumen diesem Protest bessere Chancen ein. Im Reglement heißt es: "... sobald das letzte überrundete Auto den Führenden überholt hat, kehrt das Safety Car in der folgenden Runde in die Boxengasse zurück." Real geschah dies allerdings in der identischen Runde. Nur so kam es am Ende noch zu einer Runde unter Rennbedingungen. Sollte das Rennen mit dem Stand einer Runde vor diesem möglichen Regelbruch gewertet werden, wäre Hamilton Sieger und Weltmeister.