Nikita Mazepin ist so etwas wie das Enfant Terrible der Formel 1. Der Haas-Pilot bekam schnell den Stempel des Bad-Boys aufgedrückt. Auf und neben der Strecke sorgt Mazepin für Schlagzeilen. In Saudi Arabien kann der Russe aber rein gar nichts dafür.

Im 3. Freien Training konnte er in letzter Sekunde einen Auffahrunfall mit Lewis Hamilton verhindern, weil der Brite langsam auf der Ideallinie fuhr, während Mazepin von hinten im Renntempo ankam. Mazepin verhinderte die Kollision, indem er die Schikane abkürzte.

Hamilton musste sich später vor den Stewards verantworten. Glück für den Briten: Er kam mit einer Verwarnung und sein Rennstall Mercedes mit einer Geldstrafe von 25.000 Euro davon. "Ich glaube nicht, dass wir mit einer Geldstrafe wie Mercedes davongekommen wären. Wir hätten wohl fünf Plätze kassiert - was bei uns eh egal wäre. Aber unsere Stimme wird nicht wirklich erhört", ärgerte sich Haas Teamchef Günther Steiner.

Für Mazepin ist die Sache weniger dramatisch. Hamilton entschuldigte sich später mittels Textnachricht beim Russen für die Aktion. "Das war wirklich nett von ihm", meint der Russe, der sich nicht in den WM-Kampf einmischen will: "Ich mag Lewis und ich will nicht, dass er nach einem Zwischenfall mit mir eine Strafe bekommt."

Mazepin macht Termin bei Rennleiter Masi

Während die Szene aus FP3 für den Teamkollegen von Mick Schumacher damit abgeschlossen war, ärgerte ihn ein anderer Zwischenfall ganz erheblich. Zahlreiche Piloten hielten sich laut Mazepin nicht das Gentleman Agreement und überholten ihn am Ende der Outlap.

"Ich wurde von [Sebastian] Vettel und Max [Verstappen] überholt und beide haben auf der Geraden vor mir gebremst. Ich musste vom Gas und habe dabei eineinhalb Sekunden verloren", ärgert sich Mazepin. Deshalb ließ er sich nach dem Qualifying einen Termin bei FIA-Rennleiter Michael Masi geben.

Warum die Szene den Russen so sehr beschäftigt? "Ich habe in Bahrain genau das gleiche gemacht und wurde extrem dafür kritisiert. Es ist inakzeptabel, dass die junge Generation für etwas kritisiert wird, was 20 Rennen später erfahrene Piloten einfach so machen können. Deshalb suche ich das Gespräch weil ich wissen will, was wir Fahrer in dieser Situation machen dürfen."