Sergio Perez schickte sich nach einem Sprint-Qualifying zum Vergessen am Sonntag an, das Blatt zu wenden. Mit einem aggressiven Start hatte er sich hinter seinem Red-Bull-Kollegen Max Verstappen auf Rang zwei eingereiht, und Valtteri Bottas in Kurve vier aussteigen lassen. Das Podium schien in Reichweite.

Auch nachdem Perez Lewis Hamilton im Duell unterlag, lag er dennoch weiterhin auf P3, und Bottas schien nicht in der Lage, den Red Bull zu passieren. Dann kam dem Mercedes allerdings beim zweiten Boxenstopp mit einem Virtuellen Safety Car der Zufall zur Hilfe.

Perez verliert Podium mit Pech gegen Bottas

"Wir waren einfach sehr unglücklich mit dem Timing des Virtuellen Safety Cars, das hat Bottas das Podium geschenkt", ärgert sich Perez. Am Ende seines ersten Stints hatte er Bottas lange hinter sich halten können, dann holte ihn Red Bull in Runde 29 an die Box, um einen Undercut der Konkurrenz vorzubeugen. Die blieb draußen - und erhielt in Runde 31 mit einem kurzen Virtuellen Safety Car für Trümmer das Geschenk.

Beim Start hatte sich Perez in Kurve 4 an einem sich verbremsenden Bottas vorbeigeschoben, Foto: LAT Images
Beim Start hatte sich Perez in Kurve 4 an einem sich verbremsenden Bottas vorbeigeschoben, Foto: LAT Images

Bottas sparte sich mehrere Sekunden, während Perez auf der Strecke langsam machen musste, und kam locker vor dem Red Bull wieder raus. Mehr als ungefähr in Sichtweite zu bleiben schaffte Perez danach nicht mehr: "Ich denke, wir hatten das Podium. Wir waren in Position, und ich denke, es wäre möglich gewesen, die zu halten, weil Valtteri und ich so ziemlich die gleiche Pace hatten."

Perez & Red Bull chancenlos gegen Hamilton

Während Perez Bottas lange aus seinem DRS-Fenster hatte halten können und nur mit Pech gegen ihn verlor, sah es im Duell mit Lewis Hamilton anders aus. Die Red-Bull-Doppelführung konnte Perez trotz bemühter Defensivleistung nicht lange absichern. In Runde 18 schaffte er es zwar, Hamiltons ersten Angriff noch einmal zu kontern, doch in Runde 19 zog der Mercedes überlegen vorbei und übernahm Platz zwei.

"Es war wichtig, ihn hinten zu halten, sonst hätte er sofort Druck auf Max gemacht", meint Perez, sieht sich aber rückblickend chancenlos. "Der Topspeed war von einem anderen Planeten. Ich schaute am Kurvenausgang in den Spiegel und fühlte mich ziemlich sicher, und dann schaute ich noch einmal und er war direkt neben mir!"

Selbst wenn der vor ihm fahrende Verstappen verlangsamt hätte, um ihn - wie Perez kurz einmal am Funk erbat - ins DRS-Fenster zu lassen und so Hilfe im Duell zu leisten, so glaubt der Mexikaner nicht, dass es etwas geholfen hätte: "Vielleicht noch eine Runde, nicht mehr."

Nachdem Bottas einmal vorbei war, war Perez' Rennen erledigt. Einsam fuhr er auf P4 ins Ziel. Zwei Runden vor Schluss bekam er noch einmal Soft-Reifen bei einem Zusatz-Stopp und nahm Hamilton immerhin die schnellste Runde ab: "Ein guter Punkt. Ich denke, wir taten unser Bestes. Aber schade, wir hätten vor Bottas ankommen sollen."