Lewis Hamilton setzte sich beim Formel-1-Rennen in Mexiko knapp gegen Lokalmatador Sergio Perez durch. Nach dem Fallen der Zielflagge hob der Weltmeister die Dominanz von Red Bull mit einer Aussage hervor, welche in den sozialen Medien teilweise als Respektlosigkeit aufgefasst wurde. Hamilton stellte auf Instagram am Tag nach dem Grand Prix klar, dass er die fahrerischen Qualitäten von Perez mit seinem Kommentar keineswegs abwerten wollte.

"Ich will nur sicher gehen, dass die Leute das was ich gestern gesagt habe, nicht falsch interpretieren", so der 36-jährige Mercedes-Pilot. In Mexico City war er mit 16 Sekunden Rückstand auf Sieger Max Verstappen gewertet worden und hatte dabei mit nur einer Sekunde Vorsprung gegenüber Perez seinen zweiten Platz behauptet. Für ihn war der Gap zu Perez ein klarer Beleg für die Übermacht des RB16B.

"Jesus, ihre Pace war einfach unglaublich. Ich konnte nichts tun, um dagegen anzukämpfen. Und wenn du Checo am Heck kleben hast, weißt du, dass das Auto schnell ist", so Hamilton am Mikrofon von Sky Sports F1. Das Statement wurde schnell als Seitenhieb gegen Perez verurteilt, der als Nummer zwei im Hause Red Bull zumeist deutlich hinter Verstappen zurückliegt.

"Mein Kommentar bedeutete ganz einfach, dass das Hinterherfahren hinter einem anderen Auto in Mexiko die schwerste Übung ist, wegen dem geringen Luftwiderstand, den wir haben", stellt Hamilton klar. "Deshalb wird dort sehr wenig überholt. Aber er war in der Lage so dicht zu folgen, was deutlich macht, wie viel mehr Downforce sie fahren konnten."

Hamilton lobt Perez: Toller Job

Nachdem Perez über die erste Saisonhälfte hinaus Schwierigkeiten hatte, die Pace an der Spitze regelmäßig mitzugehen, hat der 31-Jährige in den vergangenen Wochen den Anschluss an Verstappen, Hamilton und Bottas hergestellt. In der entscheidenden Phase der Weltmeisterschaft hatte Hamilton zuletzt mehrfach mit dem Edelhelfer seines Herausforderers zu tun.

"Ich habe viel Respekt für Sergio Perez und ich finde, dass er in seinem neuen Team einen tollen Job macht. Er hat sich diese Saison so stark verbessert und ich weiß, wie schwer es ist, in einem neuen Team Fortschritte zu machen. Das braucht seine Zeit", lobt Hamilton den zweifachen Grand-Prix-Sieger, der ihm mittlerweile regelmäßig Fights liefert: "Respekt an Checo, dass er fair bleibt."

Hamilton relativiert Kritik an Bottas

Darüber hinaus sorgte Hamilton auch für Klarheit, was seine Beanstandung am eigenen Teamkollegen anbelangte. Bottas wurde am Start von Verstappen überholt und erhielt dafür hinterher sowohl von Hamilton als auch von Mercedes-Teamchef Toto Wolff Schelte. "Wir alle haben schlechte Tage. Wir leben und wir lernen. Ich hatte gesagt, dass vb [Valtteri Bottas] die Tür offen gelassen hat und natürlich sind die Leute dann schnell damit, das zu kritisieren", so Hamilton.

Der Finne wird trotz der ausgebliebenen Vertragsverlängerung mit Mercedes nicht müde, seinen Sinn für Teamwork zu betonen. Hamilton sichert er dabei maximale Unterstützung im WM-Kampf zu. "Wenn es eine Gelegenheit gibt, Lewis als Teamkollege bei seinem Kampf um den Titel vernünftig zu helfen, dann mache ich das auch. Das ist mein Mindset. Das ist nicht anders als vor ein paar Rennen", so Bottas.

Hamilton hat keinen Zweifel daran, dass der langjährige Weggefährte ihm auch in den letzten gemeinsamen Rennen zur Seite stehen wird: "Wir machen das zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten. Sie können uns vielleicht schlagen, aber sie können uns nicht brechen. Auf zum nächsten Rennen Valtteri, lass uns weiter angreifen, Bruder!"