Lebenszeichen von Sebastian Vettel beim Großen Preis von Mexiko 2021: Beim 18. Formel-1-Rennen des Jahres erzielte der Deutsche mit Platz sieben in einem unspektakulären Grand Prix sein drittbestes Ergebnis der F1-Saison 2021 in Diensten Aston Martins. Den Grundstein legte Vettel gleich am Start, indem er im Chaos rund um die Kollision von Daniel Ricciardo mit Valtteri Bottas und den Dreher des Finnen trotz schlechter Positionierung kaum an Boden verlor und danach von einem strategischen Fehler Alfa Romeos profitierte.

Aber der Reihe der nach. Nach Platz elf im Qualifying startete Vettel da Rennen in Mexiko dennoch vom neunten Rang. Grund dafür waren Strafversetzungen der besser platzierten Lando Norris und Yuki Tsunoda wegen Motorwechseln. Am Start kam Vettel gut aus der Box. Seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc beschleunigte der Deutsche bis zur ersten Kurve aus. P8.

Sebastian Vettel muss Bottas-Dreher ausweichen

Doch dort drehte nun unmittelbar vor Vettel McLaren-Pilot Ricciardo den Mercedes von Bottas um. Vor Kurve zwei rutschte der Mercedes nach außen, genau dorthin, wo sich Vettel positioniert hatte. "Ich kam eigentlich ganz gut weg, aber dann hatte ich nicht wirklich eine Lücke", berichtet Vettel bei Sky. "Die erste Kurve war ein bisschen heikel, weil ich auf der Außenseite war und Valtteri sich nach außen gedreht hat. So musste ich dann ein bisschen durchs Gras", ergänzt Vettel bei Motorsport-Magazin.com.

Das bremste Vettel derart aus, dass der Alfa Romeo von Antonio Giovinazzi vorbeischlüpfte. "Ich musste ausholen, um irgendwie auszuweichen und in dem Moment habe ich dann natürlich den Platz gegen Antonio verloren", sagt Vettel. "Aber den konnte ich dann über die Kurven vier und fünf dann wieder gegen Daniel gutmachen." Ricciardo hatte sich durch den Kontakt mit Bottas den Frontflügel abgerissen und war somit ein leichtes Opfer.

Alfa Romeo verpatzt Giovinazzi-Strategie, Vettel staubt ab

Auf Platz acht hinter Giovinazzi kam Vettel so zurück aus der ersten Runde. Nach einer frühen Safety-Car-Phase versuchte Vettel zunächst, den Italiener zu überholen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen ließ sich Vettel daraufhin zurückfallen, um die Kühlung seines Mercedes-Motors nicht zu überfordern und die Reifen zu kontrollieren. "Wir haben unsere Reifen das ganze Rennen über gut einteilen können", sagt Vettel.

Entscheidende Hilfe leistete dabei in Runde 16 Alfa Romeo. Die Schweizer zitierten Giovinazzi extrem früh zum Boxenstopp - offenbar um einem Undercut Vettel zuvorzukommen. Doch das erwies sich als Fehler. Giovinazzi fiel so hinter die bereits nach Runde eins auf Hard gewechselten Bottas und Ricciardo zurück, die auf harten Reifen teilweise eine ganze Sekunde schneller fuhren als vorne Vettel und Kimi Räikkönen auf Medium.

Vettel kontrolliert Rennen vor Räikkönen

Somit musste Aston Martin nicht reagieren, sondern konnte einen deutlichen Overcut fahren und Vettel so komfortabel am Italiener vorbeischleusen. "Ich wusste, dass der Antonio im Verkehr feststeckt und wir dann in dem Sinne keinen Druck mehr hatten und dann unsere eigentliche Stärke ausspielen konnten, unsere Reifen nach hinten hin einzuteilen. Und das hat gut funktioniert", schildert Vettel.

Giovinazzi wurde so bis auf den elften Platz durchgereicht, sodass Vettels neuer Gegner nun Räikkönen hieß. Vettels alter Ferrari-Teamkollege hing dem Deutschen das gesamte Rennen im Genick. "Es war immer nur ein bisschen Abstand zu Kimi, aber der war immer kontrolliert", sagt Vettel. "Wir hatten das Rennen im Griff."

WM-Stand: Vettel holt Ocon auf

Dank der sechs Punkte für Platz sieben in Mexiko liegt für Sebastian Vettel nun wieder der elfte WM-Rang in Reichweite. Mit 42 Punkten liegt der Deutsche noch vier Zähler hinter Ungarn-Sieger Esteban Ocon. Auf Fernando Alonso und damit die Top-10 fehlen allerdings noch 18 Punkte.