Sebastian Vettel ist in der Formel 1 inzwischen für seinen Einsatz für die Umwelt bekannt. Vor der Bundestagswahl hatte der vierfache Weltmeister mehrmals öffentlich bekundet, die Grünen zu wählen. Nach der Wahl sprach sich Vettel offen für ein Tempolimit auf deutschen Straßen aus.

Politische Aussagen, die bei Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer nicht gut ankommen. Der CSU-Politiker, mitverantwortlich für das Maut-Debakel, geht in der BILD-Zeitung auf Vettel los: "Mit einem Blick auf die aktuelle Fahrerwertung in der Formel 1 könnte man ohnehin einen Wechsel in die Formel E als konsequent empfinden."

"Dort werden auch geringere Höchstgeschwindigkeiten als in der Formel 1 gefahren", fügt der Politiker an. Sportlich läuft es für den Ex-Weltmeister gerade tatsächlich alles anderes als gut. Mit seinem neuen Rennstall Aston Martin fährt Vettel weit hinter den eigenen Erwartungen. Derzeit belegt er nur Rang zwölf in der Fahrerwertung.

Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer im Gespräch mit Toto Wolff, Foto: Sutton
Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer im Gespräch mit Toto Wolff, Foto: Sutton

Abgesehen davon wirft ihm Scheuer auch noch Scheinheiligkeit vor: "Wohnort in der Schweiz, mit dem ganzen Tross eines Formel-1-Teams in der Welt unterwegs, viele Flüge jedes Jahr - ich gehe fest davon aus, dass Sebastian Vettel selbst und sein Arbeitgeber Aston Martin den eigenen Ausstoß an klimaschädlichen Gasen ausgleichen, indem sie CO2-Zertifikate aus Klimaschutzprojekten kaufen."

Formel 1 engagiert sich für Umweltschutz

Tatsächlich hat die FIA bereits verschiedene Kategorien für Umwelt-Zertifizierungen eingeführt. Spätestens 2023 müssen alle Formel-1-Teams die höchste Stufe erreicht haben. 2030 soll der gesamte Sport CO2-neutral sein. Vettel selbst ist privat auf Elektromobilität umgestiegen und gleicht seine Flüge mit Zertifikaten aus.

Dass Vettel selbst jedoch wenig von Gesetzesänderungen in Deutschland betroffen wäre, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Heppenheimer lebt in der Schweiz, wo ohnehin schon ein Tempolimit von 120 km/h gilt. Eine Erhöhung des CO2-Preises in Deutschland dürfte den Multi-Millionär ebenfalls kaum tangieren.

Vettel plädiert für Tempolimit, Alonso kritisiert F1-Strafen!: (14:00 Min.)