In der Formel 1 sind für 2022 fast alle Autos vergeben. Raum für Spekulationen gibt es eigentlich nur für das noch offene Cockpit bei Alfa Romeo. Doch tatsächlich fehlen für das kommende Jahr noch drei Bekanntgaben. Bei Haas ist der Verbleib von Mick Schumacher und Nikita Mazepin seit Wochen in der Schwebe. Obwohl beide gesetzt scheinen, steht die offizielle Verkündung der neuen Verträge weiterhin aus. Teamchef Günther Steiner will die Angelegenheit bis Sochi klären.
"Mick sollte bald bekanntgegeben werden, oder bestätigt werden. Er ist ja bei uns, deswegen muss er nicht bekanntgegeben werden", sagt Steiner im Interview mit RTL. Der Südtiroler hatte bereits vor der Sommerpause erklärt, dass ein neuer Kontrakt mit dem Ferrari-Junior nur Formsache ist und lediglich von den Vertragsdetails zwischen Haas und der Scuderia ausgebremst wird.
Mit Mazepin sei zu diesem Zeitpunkt bereits alles unter Dach und Fach gewesen, doch trotzdem rührte sich beim Ferrari-Kunden aus den USA bisher nichts. "Warten wir noch ein paar Tage, hoffentlich klappt es dann", so Steiner mit Blick auf die Bekanntgabe seiner Fahrer für 2022. "Dann sind alle glücklich und ich habe diese Frage nicht mehr zu beantworten."
Keine Unterschiede zwischen Mazepin und Schumacher
In Sochi steht am kommenden Wochenende das Heimspiel von Mazepin an. Steiner will die Verträge gerne im Rahmen des Russland GP bekanntgeben. "Das ist das Ziel, dass wir sie bis dahin bestätigt haben", kündigt er an. Dass trotz der eigentlich klaren Situation auf dem Fahrermarkt bisher nichts verlautbart wurde, liegt für ihn in der Natur der Sache: "Bevor es gemacht ist, ist es nicht gemacht. Man weiß ja wie es ist, das Leben."
Bei Schumacher kursierten immer wieder Gerüchte über einen möglichen Wechsel zu Alfa Romeo. Über die Zukunft des 22-Jährigen entscheidet in erster Linie die Ferrari Driver Academy, der er seit 2016 angehört. Bei Alfa Romeo hatten die Italiener bis dieses Jahr ein Mitspracherecht für eines der beiden Cockpits. Für 2022 stehen mit Antonio Giovinazzi und Guanyu Zhou zwei Kandidaten klar in der Pole Position für den Platz neben Valtteri Bottas.
Inwiefern Schumacher angesichts dieser Situation langfristig an Haas gebunden sein oder für andere Teams frei sein wird, will Steiner aber unter keinen Umständen verraten. "Den Inhalt von Verträgen gebe ich nicht bekannt. Das ist sehr persönlich und deswegen sollte man da nicht groß drüber reden", sagt er.
Klar ist dafür, dass es unter Mazepin und Schumacher keinen Nummer-eins-Fahrer geben wird. "Das hat es bei uns bis jetzt noch nie gegeben, seit wir angefangen haben und das wird es auch in Zukunft nicht geben", so Steiner. Durch die Mitgift seines Vaters Dmitry spielt Mazepin eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des Teams. Nach der Sommerpause erhielt der Russe ein neues Chassis, mit dem er sich gegenüber Schumacher deutlich konkurrenzfähiger fühlt.
Schumacher und Mazepin für Haas überlebenswichtig
Die beiden Rookies und ihre wachsende Rivalität sorgt bei Haas zunehmend für leichte Unruhe. Doch sowohl der Russe als auch die Sponsoren Schumachers sicherten dem Rennstall 2021 das Überleben in der Formel 1. "Ich musste Möglichkeiten finden, das Team am Leben zu erhalten. Viele Familien sind davon abhängig", erklärte Steiner unlängst. Für Romain Grosjean und Kevin Magnussen bedeutete dieser Umstand das Aus in der F1.
"Manchmal musst du schwierige Entscheidungen treffen, auch wenn sie dir nicht gefallen. Die Alternative wäre gewesen, dass wir nicht mehr hier sind. Die Leute müssen das verstehen", sagt er. Das Übergangsjahr mit einem nicht konkurrenzfähigen Auto wäre mit den Routiniers ohnehin nur noch anstrengender geworden: "Es hätte keinen Sinn gemacht, die Jungs hier zu haben, die nur unzufrieden sind. Zumindest kann ein neuer Fahrer die Formel 1 kennenlernen und Erfahrung sammeln."
2022 will Haas nach einem langen Vorlauf auf das neue Technische Reglement frisch angreifen. "Wir arbeiten logischerweise am nächstjährigen Auto. Da wird viel gemacht und es geht gut voran, darauf freuen wir uns auch alle, das ganze Team. Das ist jetzt der Fokus, und die Saison noch zu Ende zu bringen", so Steiner.
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