Charles Leclerc war am Samstag in Monza Ferraris zweites Sorgenkind. Während Teamkollege Carlos Sainz sein Auto im zweiten Training zerlegte, überkam den Monegassen ein plötzliches Krankheitsgefühl. Physisch angeschlagen kämpfte sich Leclerc durch den zweiten Formel-1-Sprint im Vorfeld des Grand Prix von Italien. Für den Sonntag stellte er Startplatz fünf sicher und gibt Entwarnung.

"Ich glaube, das wollt ihr gar nicht wissen", will Leclerc die Details zu seinen gesundheitlichen Problemen lieber nicht zum Besten geben. Im 2. Freien Training klagte er im Boxenfunk über Übelkeit und stieg vor Ablauf der Zeit aus dem Cockpit. "Ich habe mich einfach schwindelig und generell sehr schlecht gefühlt", erklärt er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Zum Start ins Wochenende verspürte er keinerlei Anzeichen einer Krankheit. "Nein, überhaupt nicht", sagt er. "Ich habe mich gestern noch sehr gut gefühlt und es ist mitten im zweiten Training auf einmal passiert." Zwischen dem FP2 und dem Sprint-Qualifying versuchte er so gut wie möglich wieder in Form zu kommen.

Im Rennen über 18 Runden ließ er sich seinen Zustand nicht anmerken und holte scheinbar unbeeinträchtigt Platz sechs: "Ich habe mich für das Rennen auch nicht bei 100 Prozent gefühlt. Aber am Ende war das Wichtigste, dass ich 100 Prozent abliefern konnte. Das haben wir als Team geschafft, von daher ist alles gut."

Leclerc für Sonntag optimistisch: Hoffentlich alles in Ordnung

Nachdem das schlechte Gefühl unvermittelt eintrat, ist er optimistisch, dass es genauso schnell wieder verschwinden wird. "Ich bin zuversichtlich, dass morgen wieder alles in Ordnung ist. Das hoffe ich zumindest", so Leclerc. Andernfalls könnte es ihm schwer fallen, die Symptome über eine komplette Renndistanz zu verdrängen: "Es hängt immer davon ab, was du hast. Aber manche Dinge sind schwer zu ignorieren."

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Für Ferrari ist ein starkes Teamresultat am Sonntag Pflicht, denn WM-Rivale McLaren startet mit Daniel Ricciardo und Lando Norris von den Plätzen zwei und drei. Erst in Zandvoort hatte die Scuderia den dritten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft übernommen. Die Pace der Konkurrenz erwartet Leclerc nicht mitgehen zu können. Dementsprechend müssen er und Sainz das eigene Potential aus Startreihe drei maximieren.

Leclerc will Ferraris Potential maximieren

"Realistisch gesehen ist unser Ziel, die Positionen zu halten. Es wird sehr, sehr schwierig, um mehr als das zu kämpfen", so der zweimalige Grand-Prix-Sieger, der 2019 in Monza seinen zweiten Triumph in der Königsklasse feierte. Für das Rennen über 51 Runden erwartet er aber trotzdem etwas mehr Bewegung als im Sprint: "Es sollte mit dem Abbau der Reifen interessant werden, denn der scheint hier sehr hoch zu sein."

Ohne den Faktor Reifen sieht er wenig Chance, auf der Rennstrecke für Positionswechsel zu sorgen: "Es gibt hier viele Geraden aber auch viele Kurven. Mit wenig Anpressdruck ist es da schwierig, jemandem zu folgen. Jedes Mal wenn du auf unter anderthalb Sekunden an jemandem dran bist, wird es in Kurven wie Ascari oder Alboreto sehr schwierig, hinterherzufahren."