Antonio Giovinazzi lieferte im Formel-1-Qualifying in Monza ein weiteres Argument für seinen Verbleib bei Alfa Romeo in der Saison 2022. Der Italiener fuhr beim Zeittraining am Freitag zum zweiten Mal in Folge ins Q3. Im Sprint am Samstag will er es besser machen als vor einer Woche in Zandvoort. Ferrari spricht sich für einen neuen Vertrag des Schützlings mit Sauber aus.

"Wir haben wieder tolle Arbeit geleistet. Die Runde war super", freut sich Giovinazzi nach seinem dritten Top-10-Qualifying der laufenden Saison. Wie schon in Zandvoort hatte er sich früh angeschickt, den Alfa Romeo ins Q3 zu steuern. Dort belegte er zwar den zehnten und letzten Platz, zeigte sich aber trotzdem rundum zufrieden.

"Im Q3 hatten wir nur einen Reifensatz und haben dieselbe Rundenzeit wie im Q2 erreicht. Damit bin ich glücklich. Es hier in Italien vor den Augen der Tifosi zu schaffen, ist etwas sehr Schönes", so der 27-Jährige. In den Niederlanden hatte er es mit Startplatz sieben sogar noch besser gemacht, war jedoch in der ersten Runde im Zweikampf zurückgefallen.

Diesmal muss er die gute Ausgangslage erst durch das Sprintrennen bringen, bevor er am Sonntag Kapital daraus schlagen kann. "Es sind nur 18 Runden. Die Strategie ist nicht wichtig, dafür aber die erste Runde", sagt er. "Wir werden sehen, was passiert. Das Ziel ist, unsere Position zu halten oder ein paar Positionen gutzumachen. Wir wollen uns für Sonntag in eine bessere Situation bringen."

Giovinazzi glaubt an Formel-1-Zukunft

Für Giovinazzi wäre ein Punkteresultat enorm wichtig. Bisher holte er nur einen WM-Zähler. Diesen ergatterte er in Monaco ebenfalls nach dem Sprung ins Q3. Nachdem in der Woche vor Monza die Würfel auf dem Transfermarkt täglich fielen, ist sein Platz bei Alfa Romeo der für 2022 einzige noch vakante.

"Ich weiß, dass viel über meine Zukunft geredet wird. Aber ich werde keine Energie damit verschwenden", so Giovinazzi gegenüber der Gazzetta dello Sport. Er glaubt daran, auch mit unterlegenem Material Argumente für die Fortsetzung seiner Karriere finden zu können: "Die Formel 1 ist kein Sport wie Tennis, wo nur die Ergebnisse deine Zukunft bestimmen."

Ferrari pusht Giovinazzi

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto brach aus gegebenem Anlass eine Lanze für seinen Fahrer, der seit 2019 durch eine Vereinbarung mit Alfa Romeo Sauber den Platz bei den Schweizern erhielt. "Es ist klar, dass Antonio unser Ersatzfahrer ist. Er ist Italiener und er ist Teil der Ferrari-Familie. Für uns wäre es toll, ihn nächstes Jahr fahren zu sehen. Wir glauben, dass er ein guter Fahrer ist und ein Cockpit verdient."

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Für 2022 hat die Scuderia allerdings kein Mitspracherecht mehr, was die Besetzung bei Alfa Romeo angeht. Als Partner will sich Ferrari aber trotzdem einbringen: "Als Motorenlieferant evaluieren wir die Zusammenarbeit mit dem Team natürlich immer, und die Fahrerwahl ist Teil dieser Bewertung", so Binotto.

Zu Giovinazzis Konkurrenten um das Cockpit zählen Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries sowie diverse Formel-2-Piloten, darunter Ferrari-Junior Robert Shwartzman und der Chinese Guanyu Zhou. Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur rechnet nicht allzu bald mit einer Entscheidung: "Wir haben immer gesagt, dass wir auf die Nachwuchsserien schauen. Sie fahren in Monza und Sochi zwei Rennen in Folge. Gegen Ende September werde ich es wohl mit den Shareholdern besprechen."