Auch nachdem der Niederlande-GP über die Bühne gegangen ist, befindet sich die Farce von Spa nach wie vor im kollektiven Gedächtnis der Formel-1-Fans. Zum ersten Mal wurde ein Rennen absolviert, bei dem keine einzige Runde unter grün gefahren wurde. Für viele in der Motorsportwelt ist klar: So eine Schmach darf nicht wieder vorkommen. McLaren-Teamchef Andreas Seidl äußert nun einen Vorschlag, die an die letztendliche Umsetzung des Belgien-GPs erinnert.

Seidl fordert klare Regeln

Seidl findet: Man sollte es durchaus in Erwägung ziehen bei Rennen, die nicht stattfinden können, das Qualifying-Ergebnis mit Punkten zu belohnen. "Meiner Meinung nach ist es eine Idee bei Rennen, die nicht ausgetragen werden können, die Punkte anhand des Qualifying-Resultats zu vergeben", so Seidl.

Im groben entspricht das jenem Modell, das am Rennsonntag von Spa umgesetzt wurde. Der McLaren-Teamboss fordert aber, dass es in Zukunft durch einen Artikel automatisch zur Anwendung kommen solle und nicht nach dem Ermessen der Stewards geregelt wird. "Das müsste man klar und deutlich in den Regeln festhalten", appelliert der Niederbayer.

Für ihn ist wichtig, dass für alle Beteiligten an einem Rennwochenende Klarheit darüber herrscht, wie die Regellage in solch einer Situation ist. "Ich denke es wäre etwas, dass es für alle verständlicher machen würde, was los ist. "

Halbe Punkte für Qualifying?

Dabei versteht sich von selbst, dass die Zähler nicht nach dem gewohnten Punkteschema ausgegeben werden sollen. In Spa wurden halbe Punkte verteilt. Laut Seidl wäre das ein denkbares Schema, aber genau festlegen will er sich nicht. "Ich denke das müsste im Detail ausdiskutiert werden. Ich wäre jedenfalls damit einverstanden."

Auf diese Art und Weise solle es möglich sein zu vermeiden, dass - wie in Belgien - die Autos einfach hinter dem Safety Car auf die Strecke geschickt werden, um ein paar Runden abzuspulen und das Ergebnis offiziell zu machen. Gleichzeitig würde es dafür sorgen, dass eine potenzielle Rennabsage nicht automatisch dazu führt, dass das gesamte Wochenende wertlos wird.

"Meiner Meinung wäre das immer noch fair, denn ansonsten sind es verlorene Punkte an einem Wochenende, an dem man einen sportlichen Wettkampf mit seinen Konkurrenten hatte. Wieso sollte man das nicht belohnen?", warf Seidl in den Raum.