Der Österreich GP 2021 war für Esteban Ocon schnell beendet. Der Franzose musste seinen Alpine bereits nach der dritten Kurve abstellen. Es war eine Kollision in der Startphase vorausgegangen. Der von Platz 17 gestartete Ocon wurde von Mick Schumacher und Antonio Giovinazzi zu Beginn der Schönberggeraden in die Zange genommen. An Ocons Fahrzeug wurde die rechte vordere Radaufhängung beschädigt. Es handelte sich um typischen Rennzwischenfall aus der Startrunde eines Formel-1-Grand-Prix.

"Das ist die Folge davon, weiter hinten zu starten", ist sich Ocon bewusst. "Wir wissen, dass es dort mehr Kontakt und Kollisionen gibt. Das ist natürlich enttäuschend."

Der 24-Jährige tat sich auch am zweiten Wochenende auf dem Red Bull Ring schwer, mit seinem erfahrenen Teamkollegen Fernando Alonso mitzuhalten. Wäre der Spanier in der Qualifikation nicht auf seinem letzten Q2-Run aufgehalten worden, hätte er wohl den Einzug in das letzte Segment geschafft. Für Ocon war allerdings schon nach Q1 Schluss. Ihm fehlten auf seiner schnellsten Runde rund sechs Zehntelsekunden auf die des Formel-1-Rückkehrers. "Es ist zu viel, im ersten Run eine Sekunde langsamer zu sein als Fernando", lautete das Urteil des ehemaligen Mercedes-Juniors.

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Schon in der Vorwoche musste sich Ocon mit Startplatz 17 begnügen. Er blieb beim Steiermark GP als 14. punktlos, während Alonso als Neunter die Ziellinie überquerte. Auch beim zweiten Österreich-Rennen fuhr der Asturier am Sonntag in die Top-10. Er überholte in der Schlussphase George Russell und verhinderte damit, dass der Brite seine ersten WM-Punkte mit Williams einfahren konnte.

Mit vier Top-10-Ankünften in den ersten fünf Saisonrennen hatte Ocon in der Anfangsphase des Jahres noch die Nase vorne. Inzwischen hat ihm Alonso aber den Rang abgelaufen. Bis zum zweiten Rennen in Spielberg betrug Ocons durchschnittlicher Qualifying-Rückstand 0.122 Sekunden. Woher stammt der Performance-Nachteil, der am Red Bull Ring besonders eklatant war? "Das ist schwierig zu beantworten", sagt Ocon. "Wir sehen ein paar Defizite. Aber es ist schwer, genau zu benennen, was es ist."

Ocon hofft auf neues Chassis

Doch der 76-fache Formel-1-Start deutet an, dass es nicht nur an seiner Leistung liegt: "Wir werden in Silverstone frisch starten und so viele Teile wie möglich am Auto austauschen." Auch einen Chassiswechsel schließt er nicht aus: "Ich werde mich mit dem Team unterhalten, um zu sehen, was möglich ist. Je mehr wir ändern können, desto besser ist das. Dann gibt es einen Zweifel weniger."

Ocon stellte unlängst die Weichen für eine langfristige Zusammenarbeit mit Alpine. Vor dem Heimrennen in Le Castellet verlängerten beide Parteien den aktuellen Vertrag um drei Jahre. Damit wird das Gespann bis mindestens 2024 in der Formel 1 an den Start gehen.