Sebastian Vettel erlebte beim zweiten Formel-1-Rennen in Österreich einen weiteren gebrauchten Tag. Seine Strafe nach dem guten Qualifying spielte beim Ausgang seines Sonntags am Ende kaum eine Rolle. Der Aston-Martin-Pilot steckte nach dem Start im Verkehr und hatte mit seiner Strategie keine Chance auf Punkte. Zu allem Überfluss kam es in der letzten Runde des Grand Prix zu einer wilden Kollision mit Kimi Räikkönen. Der seltsame Zusammenstoß gibt den Unfallfahrern Rätsel auf.

"Ich habe nicht viel gesehen sondern nur den Kontakt gespürt", sagt Vettel zu Motorsport-Magazin.com. Er war in der Schlussphase auf Position 13 unterwegs und verfolgte Räikkönen, der seinerseits unmittelbar hinter George Russell fuhr. In der vierten Kurve der letzten Runde eröffnete sich ihm eine Chance, Räikkönen zu attackieren. Der Finne wurde vom Williams-Fahrer aufgehalten, woraufhin Vettel Schwung holte, um ihn auszubeschleunigen.

In der darauffolgenden langen Rechtskurve setzte er sich innen neben seinen ehemaligen Ferrari-Teamkollegen. "Ich bin mir nicht sicher. Ich hatte einen guten Exit aus Kurve vier und habe versucht, so weit wie möglich rechts zu bleiben, um ihn in der darauffolgenden Kurve zu überholen", erklärt Vettel. Trotz seiner Bemühungen kam es in der Mitte des Asphaltbandes zur Kollision.

Raikkönens rechtes Vorderrad berührte Vettels linkes Hinterrad, woraufhin der Aston Martin ausgehebelt und vom Alfa Romeo auf die Hörner genommen wurde. Beide Autos rutschten mit hoher Geschwindigkeit ins Kiesbett. "Ich glaube nicht, dass Absicht dahinter war. Es muss ein Missverständnis gewesen sein", so Vettel, der an Ort und Stelle ausstieg. Sein Unfallgegner sah die Zielflagge noch als 16.

Der war nach dem spektakulären Aufeinandertreffen ebenso verblüfft. "Ich muss es mir nochmal anschauen", so Räikkönen in seiner ersten Reaktion gegenüber Motorsport-Magazin.com.. Er analysiert den Unfall mit dem von ihm gewohnten Pragmatismus: "Unsere Räder haben sich offenbar berührt und dann sind wir abgeflogen."

Anders als für Vettel kam der Crash für ihn allerdings nicht aus dem Nichts. "Ich habe ihn gesehen, aber ich weiß nicht wie wir so geendet sind", sagt der 41-Jährige. "Ich weiß nicht, ob ich mich bewegt habe oder er sich bewegt hat. Am Resultat hat es am Ende aber nicht viel geändert."

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