Kein Geburtstagsgeschenk für Sebastian Vettel von den Stewards. Am Samstagabend verkündeten die Formel-1-Richter ihr Urteil gegen den Aston-Martin-Pilot: Vettel muss beim Österreich GP drei Plätze in der Startaufstellung nach hinten. An seinem 34. Geburtstag hatte er sich auf Rang acht qualifiziert, startet somit nun von Platz elf.

Der vierfache Formel-1-Weltmeister stand am Ende des zweiten Qualifikationsabschnittes Fernando Alonso im Weg, der sich deshalb nicht für Q3 qualifizieren konnte. Vettel war gerade auf seiner Outlap und wollte sich für die schnelle Runde positionieren, als Alonso seine Qualifying-Runde beenden wollte.

In der Zielkurve lief Alonso auf Vettel auf und musste vom Gas gehen, obwohl sich der Heppenheimer noch alle Mühe gab, aus dem Weg zu gehen. Vettel selbst konnte allerdings nicht schneller fahren, weil die Piloten vor ihm bereits zueinander Abstand hielten. Vettel war am Ende der Schlange und konnte seine Runde deshalb gar nicht mehr starten.

Formel 1 Strafenchaos: Warum wurde nur Vettel bestraft? (09:48 Min.)

"Ich glaube nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich denke, es ist die Schuld der Fahrer vor uns, die sich vorgedrängelt haben", erklärte Vettel. Denn auf seiner Outlap hielt Vettel konstant Abstand zum Vordermann, um nicht in der Schlusskurve in die Bredouille zu kommen. Allerdings hielten sich zahlreiche Fahrer nicht an das Gentleman-Agreement und überholten Vettel.

Keine Strafen für Sainz und Bottas

Nach der Anhörung von Sebastian Vettel und Fernando Alonso zitierten die Stewards auch noch Valtteri Bottas und Carlos Sainz zu sich. Während sich Vettel wegen Blockierens verantworten musste, wurde Sainz und Bottas vorgeworfen, unnötig langsam gefahren zu sein und die Situation damit erst ausgelöst zu haben.

Gegen Bottas und Sainz verhängten die Stewards allerdings keine Strafen. Zwar hätten beide vor Kurve neun stark verlangsamt, was Rennleiter Michael Masi zuvor ausdrücklich verboten hatte, allerdings sei keiner der beiden allein für das Chaos verantwortlich zu machen. Bottas und Sainz hatten allerdings am stärksten verlangsamt und wurden deshalb vorgeladen.

Der Forderung von Fernando Alonso kamen die Stewards damit nicht nach. "Man muss strenger sein! Das Einzige, das hilft, sind Strafen", wütete der Geschädigte, der den Ausgang aber schon richtig vorhersah: "Ich glaube kaum, dass sie die zehn bis zwölf Autos bestrafen, die langsam gefahren sind."