Max Verstappen dominiert die Formel 1. Beim Großen Preis der Steiermark feierte der Niederländer seinen dritten Sieg binnen vier Rennen, für Red Bull war es sogar der vierte Erfolg in Serie. In der WM-Wertung distanzierte Verstappen durch seinen nie gefährdeten Sieg vor Lewis Hamilton den amtierenden Weltmeister um weitere sechs Punkte. 18 Zähler fehlen dem Mercedes-Piloten nun auf seinen Herausforderer.

Beinahe hätte Verstappen das und den großen Jubel Red Bulls beim Heimrennen der Österreicher in Spielberg allerdings in Gefahr gebracht. 306,452 Kilometer respektive 71 Rennrunden völlig unantastbar, leistete sich der Niederländer auf dem Zielstrich eine Form des Jubels, die der Rennleitung sauer aufstieß.

Verstappen-Burnout in Spielberg: FIA warnt Red Bull

Unmittelbar vor der jubelnden Red-Bull-Crew auf der Boxenmauer verlangsamte Verstappen extrem und ließ einen Burnout folgen - während von hinten andere Autos mit Rennspeed eintrudelten, etwa der überrundete Nicholas Latifi.

Glück im Unglück: Alles ging gut aus, Red Bull und Verstappen kamen um eine Untersuchung oder gar Strafe herum. Eine Warnung sprach Rennleiter Michael Masi allerdings aus. "Es war keine ideale Situation, weshalb ich sofort mit dem Team gesprochen habe und ihnen entsprechend mitgeteilt habe, dass so etwas in Zukunft nicht toleriert wird", sagt der Australier.

Formel-1-Regeln: Drei Vorgaben für Sieger-Feier

Das Sportliche Reglement listet unter Artikel 43.3 genaue Regeln für die Feierlichkeiten nach der Zieldurchfahrt. Demnach müssen alle Autos direkt in Richtung Parc fermé pilotieren - ohne unnötige Verzögerung, ohne Objekte, etwa Flaggen, zu erhalten und ohne Hilfe. Für den Rennsieger gilt allerdings eine Ausnahme. Dem Erstplatzierten ist eine kleine Feierlichkeit gestattet. Diese ist allerdings an drei Bedingungen geknüpft.

Verstappen kurz vor dem Burnout. Von hinten naht Latifi, Foto: LAT Images
Verstappen kurz vor dem Burnout. Von hinten naht Latifi, Foto: LAT Images

Erstens muss die Aktion sicher ausgeführt werden und darf keine anderen Fahrer oder Offizielle gefährden. Zweitens darf es nicht die Legalität des Autos in Frage stellen. Drittens darf es die Zeremonie auf dem Podium nicht verzögern. Im Fall Max Verstappens sah die FIA also das Einhalten ersterer Vorgabe zumindest potenziell als gefährdet.

Formel Renault: Spielberg-Crash nach Zieldurchfahrt

Kurios: An genau derselben Stelle hatte sich vor sechs Jahren in der Formel Renault 3.5 ein Musterbeispiel ereignet. Damals verlangsamte der viertplatzierte Roberto Merhi nach der Ziellinie, das nachfolgende Auto konnte nicht mehr ausweichen, crashte dem Spanier ins Heck und überschlug sich. Bei diesem Piloten handelte es sich ausgerechnet um den heutigen Williams-Fahrer Nicholas Latifi, der Verstappens Burnout sechs Jahre später als Erster passierte. Anders als heute Verstappen in der Formel 1, kassierte Merhi eine saftige Strafe. Der Spanier wurde disqualifiziert und für das folgende Sonntagsrennen gesperrt.