Max Verstappens Sieg beim Formel-1-Rennen in Österreich unterstrich einmal mehr sein Momentum im Titelkampf gegen Lewis Hamilton. Nach mehreren Rad-an-Rad-Kämpfen war sein Erfolg bei Red Bulls Heimspiel in der Steiermark an Dominanz kaum zu überbieten. Verstappen und der RB16B scheinen die Mercedes-Herrschaft für den Moment beendet zu haben. Der Niederländer ist überzeugt: Sein Team hat für 2021 den richtigen Ansatz gefunden.
"Dieses Wochenende hat es super ausgesehen, weil wir mit viel Vorsprung gewonnen haben, aber es ist nie genug", sagt der WM-Leader nach seinem vierten Sieg in der Saison 2021. Vor einer Woche hatte er Hamilton in Frankreich erst in der vorletzten Runde überholt. Diesmal lag er 15 Sekunden vor dem Briten, als dieser kurz vor Schluss zum Reifenwechsel kam, um Jagd auf den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde zu machen. Durch den zusätzlichen Boxenstopp wuchs Verstappens Vorsprung auf 35 Sekunden an.
Von der Pole Position aus gestartet, hatte er Hamilton über die gesamte Renndistanz von 71 Runden sicher im Griff. Beim Rennen in Le Castellet war es ihm nicht gelungen, die Mercedes-Piloten abzuschütteln. Die Rennpace der Rivalen war zu stark, um Reifenmanagement und schnelle Rundenzeiten unter einen Hut zu bringen. "Diesmal konnten sie von der Pace her nicht mit uns mithalten", so Verstappen.
Österreich zeigt besten Red Bull RB16B
Dieser Umstand ermögliche es ihm, die Unzulänglichkeiten aus vorangegangenen Rennen auszumerzen. "Wenn du das bisschen extra Pace in der Hinterhand hast, kannst du deine Rundenzeiten besser managen. Das hilft dir sehr, die Reifen durchzubringen, denn sie sind sehr empfindlich, was das Rutschen und Verbremsen angeht. Sie überhitzen sehr schnell, es geht am Ende nur um das Reifenmanagement", erklärt er.
Ohne den Reifen unter Druck von Hamilton überfordern zu müssen, fuhr es sich in Spielberg deutlich entspannter. "Es war natürlich wichtig, einen guten Start zu haben. Im ersten Stint ging es dann nur um Reifenmanagement. Ich konnte sehen, dass die Pace sehr stark war, obwohl ich auf die Reifen aufgepasst habe", so Verstappen, der vor seinem Boxenstopp in der 29. Runde bereits mit fünf Sekunden Vorsprung führte.
Für ihn ist es ein Zeichen, dass Red Bull nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit seine Hausaufgaben gemacht hat. "Es war anders als in den Rennen zuvor. Wir haben ziemlich hart daran gearbeitet, um das zu verbessern", sagt er. Pünktlich zum Start ins zweite Saisondrittel stand ihm in Österreich der bisher beste RB16B zur Verfügung.
"Es war heute ziemlich gut, vor allem nachdem wir auf den harten Reifen gewechselt sind. Es war ein Genuss, diesen Stint zu fahren", so der 23-Jährige. "Ich konnte bis zum Ende eine konstante Pace halten, was nicht immer der Fall ist. Es war nicht nur der Abstand, sondern auch die Balance des Autos, welche die beste in dieser Saison war."
Verstappen steht hinter Entwicklung für 2021
Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist sicher, dass Red Bull mehr als sein Team in das 2021er investiert und mit entsprechenden Weiterentwicklungen zur Höchstform aufläuft. "Ich weiß nicht, was bei den anderen Teams los ist, aber ich weiß, dass wir unser Auto fast jedes Rennen verbessern. Ich denke, es ist wichtig, denn wir haben diese Saison eine gute Chance", sagt Verstappen.
Dass sein Dienstfahrzeug für die Saison 2022 unter einem neuen technischen Reglement dadurch benachteiligt werden könnte, fürchtet er nicht: "Ich habe vollstes Vertrauen in die Leute in unserem Team, dass der Fokus für das kommende Jahr bei 100 Prozent liegt. Ich sehe bisher keinen Kompromiss, aber die Zeit wird zeigen, ob das nächstes Jahr der Fall ist. Ich stehe aber voll hinter unserem Ansatz für diese Saison."
Zu diesem gehört auch, den Druck aufrechtzuerhalten und sich nicht auf Erfolgen auszuruhen. "Wir haben ein gutes Paket, aber ich will das jedes einzelne Wochenende sehen, denn jede Rennstrecke ist anders und es geht darum, das perfekte Setup für das Auto zu finden", so Verstappen. "Es ist in einigen Bereichen sehr empfindlich, das hinzubekommen, und es ist nie gut genug. Wir schauen in alle Details, was wir besser machen können und wenn wir an eine andere Strecke kommen, erwarte ich nicht, dass es so wie heute läuft."
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