Mick Schumacher wurde beim Formel-1-Rennen in Frankreich nach seinem besten Qualifying nur 19. Nicht nur die Bedingungen machten es dem Haas-Rookie am Sonntag schwer, an die starke Performance anzuknüpfen. Teamkollege Nikita Mazepin schickte ihn in der Anfangsphase im Zweikampf neben die Strecke. Nach einem aussichtslosen ersten Stint kämpfte sich Schumacher zurück und bezwang den Russen.

"Es hat sich nicht sehr gut angefühlt", sagt Schumacher gegenüber Motorsport-Magazin.com über seine erste Rennhälfte. Der 22-Jährige war in der Startrunde von der 15. auf die 19. Position zurückgefallen. Im vierten Umlauf fiel dann auch noch der Teamkollege über ihn her. Mazepin bremste sich in Kurve drei innen rein und machte dabei keine Kompromisse. Schumacher öffnete daraufhin die Lenkung und fuhr von der Strecke.

"Sagen wir es mal so: ich musste eine Berührung vermeiden, dementsprechend bin ich dann in die Auslaufzone gefahren", erklärt er die Szene. Von der Aktion war er zwar nicht begeistert, dennoch akzeptierte er die härte des Manövers. "Ob es sein muss, ist die Frage. Ich glaube, es ist natürlich auch irgendwo Racing. Von daher, alles okay."

Mazepin-Manöver ruiniert Schumachers Reifen

Der Positionsverlust war allerdings nicht die einzige Konsequenz des Zweikampfes mit Mazepin. In den darauffolgenden Runden fiel Schumacher immer weiter hinter seinen Stallgefährten zurück. Nach 14 Umläufen lag er sechs Sekunden zurück. "Wir hatten leider auf beiden Achsen viel Reifenabbau. Die Auslaufzone hat nicht geholfen, weil die Reifen danach die ganze Zeit über extrem dreckig waren", so Schumacher.

Dementsprechend früh kam er für seinen ersten und einzigen Reifenwechsel an die Box. In Runde 15 tauschte er den Medium- gegen den Hard-Compound. Mazepin kam erst in der 31. Runde zum Service, doch im Fernduell hatte Schumacher bereits die Oberhand gewonnen und lag nach dem Boxenstopp des Rivalen drei Sekunden in Front. Bis zur Zielflagge baute er den Gap auf 15 Sekunden aus.

Angesichts dieses Rennausgangs nahm Schumacher die beinahe-Kollision mit Mazepin gelassen. "Dafür hatten wir einen besseren zweiten Stint als er und ihn dann noch überholt. Von daher, alles okay", sagt der Ferrari-Junior. Weniger zufrieden war er mit der Performance seines VF-21. Vom bis dato besten Startplatz seiner jungen F1-Karriere hatte er schlussendlich nicht viel.

Haas im Rennen nicht konkurrenzfähig

"Wir hatten ein Auto für eine Runde aber im Rennen müssen wir mal schauen, was genau uns so weit zurückgeworfen hat", so Schumacher. "Ich glaube, die Windbedingungen haben es uns nicht einfach gemacht. Wir haben etwas weniger Downforce als die meisten Autos um uns herum, was uns bei solchen Bedingungen wahrscheinlich noch mehr bestraft."

Durch die nach den Regenschauern am Vormittag aufgezogenen Windböen litt nicht nur die Aerodynamik, sondern auch die Reifenperformance, die durch die von Pirelli erhöhten Reifendrücke ohnehin problematisch war: "Die Luftdrücke haben sicher nicht geholfen, den Reifen am Leben zu halten. Aber die Windbedingungen haben auch Schwierigkeiten gemacht. Sie haben uns hier und da rutschen lassen und das acht es auch schwerer, die Reifen zu schonen."

Neben dieser Erkenntnis war der amtierende Formel-2-Champion nach diesem Sonntag aber auch um eine positive Erfahrung reicher. Mit einem Startplatz in der achten achten Reihe lebt es sich in der Königsklasse deutlich entspannter: "Wir haben mehr Zeit, alles vorzubereiten. Wenn man von 19 oder 20 startet, gehen die Lichter gleich an."