Beim Qualifying zum Monaco GP glaubte Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas, eine Chance auf seine zweite Pole Position der Formel-1-Saison 2021 zu haben. Der Finne musste sich am Samstag allerdings Charles Leclerc und Max Verstappen geschlagen geben. Sein letzter Run, bei dem er seine vorherige Zwischenzeit unterbot, wurde von einer durch Leclerc ausgelösten roten Flagge vereitelt.

"Zwischen Kurve 6 und Kurve 7 war ich eineinhalb Zehntel vorne", sagte Bottas nach der Qualifikation. "Die rote Flagge am Ende war sehr enttäuschend, weil ich auf einer guten Runde war." Ob seine Zeit tatsächlich für den ersten Startplatz gereicht hätte, kann nur spekuliert werden. Denn auch Verstappen befand sich zum Zeitpunkt des Qualifying-Abbruchs auf einer schnellen Runde und war im ersten Sektor schneller als Bottas. Der für den Mercedes-Fahrer schwierige mittlere Abschnitt stand noch bevor. "Wir hatten etwas untersteuern im zweiten Sektor. Es waren keine großen Sachen. Aber bei den geringen Abständen kommt es auf die kleinen Dinge an", berichtete er.

Nachdem Bottas in den Freien Trainings am Donnerstag und Samstag nicht über die Plätze sechs, fünf und vier hinausgekommen war, war seine Rundenzeit von 1:10,601 Minuten, mit der er rund zweieinhalb Zehntelsekunden hinter Leclerc und lediglich 25 Tausendstelsekunden hinter Verstappen lag, sein bestes Ergebnis des Wochenendes.

"Ich bin stolz auf den Fortschritt, den wir zum Qualifying gemacht haben. Das Auto war viel besser als im Training und ich habe mich wohler gefühlt als heute Morgen. Ich dachte, dass ich eine Chance auf die Pole Position haben könnte, die im Training noch komplett außerhalb unserer Reichweite war", sagte der 31-Jährige.

Bottas lässt Hamilton grübeln

Seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton schlug Bottas in der Qualifikation deutlich. Der WM-Leader beendete das Zeittraining auf Platz sieben. Seine beste Rundenzeit war mehr als vier Zehntelsekunden langsamer als jene von Bottas, der das Qualifying-Duell der Silberfpfeil-Piloten auf 3:2 verkürzte.

Welche Kniffe Bottas angewendet hat, um die Reifenprobleme in den Griff zu bekommen, ist seinem Teamkollegen ein Rätsel, schließlich waren die Temperaturen am Samstag niedriger als während der Freien Trainings am Donnerstag. "Ich weiß nicht, wie Valtteri es geschafft hat, diese Reifen zum Arbeiten zu bekommen", wunderte sich Hamilton.

"Wir hatten auch auf der mechanischen Seite Probleme. Unser Auto ist nicht für Strecken wie diese gemacht. Für das Qualifying haben wir das Maximum herausgeholt", sagte Bottas bei Sky im britischen Fernsehen.

Bottas ist sich nicht sichert, ob es im Rennen am Sonntag (Start 15:00 Uhr) für ihn nach vorne gehen kann. "Wir sehen seit dem Training am Donnerstag und heute Vormittag auch wieder, dass unsere Performance im Vergleich zu Ferrari und Red Bull nicht so gut ist wie bei den vergangenen Rennen. Es ist eine einzigartige Strecke, die eine andere Charakteristik hat", beschrieb er. "Wir haben ein gutes Auto. Aber das hilft natürlich nicht, wenn es einen Zug gibt."

Das ist allerdings üblich beim Grand Prix im Fürstentum. Die enge und kurvenreiche Strecke lässt so gut wie keine Überholmanöver zu. Die Piloten fahren meist in einer Prozession hintereinander her. Ohne einen Fehler des Vordermanns oder ambitionierte Angriffe gibt es selten Positionsverschiebungen.