Sebastian Vettel gelang im Qualifying der Formel 1 in Monaco ein weiterer Schritt mit Aston Martin. Der viermalige Weltmeister bestätigte als Achter seine starke Tendenz. Der beste Samstag des Jahres gelang dem Heppenheimer trotz beeinträchtigter Tagesform. Startplatz neben Ex-Rivale Lewis Hamilton amüsiert ihn. Angesichts seiner guten Ausgangslage freute er sich auch über die Pole Position für Ex-Team Ferrari.

"Ich hatte eine schlechte Nacht und habe mich nicht gerade perfekt gefühlt. Aber durch das Adrenalin, besonders hier, hat das keine Rolle mehr gespielt", so Vettel, der in Monaco von Beginn an gut aufgelegt war und sich auch im entscheidenden Moment nichts anmerken ließ. Der Lohn ist ein Platz in der vierten Startreihe neben seinem ehemaligen WM-Gegner im Mercedes.

"Seite an Seite mit Lewis, das ist schon lange her", so Vettel, der diesen Umstand angesichts der aktuellen Voraussetzungen beider Fahrer mit Humor sieht. "Das ist gut für uns, und nicht so gut für ihn", fügt der 33-Jährige an. Gerne hätte er noch versucht, vor dem Weltmeister zu landen, doch im Finale des Qualifyings wurde auch er durch den Unfall von Charles Leclerc ausgebremst.

Vettel freut sich über Ferrari-Pole: Schön zu sehen

"Es war ein bisschen ein Anti-Höhepunkt, den zweiten Run nicht zu haben. Ich denke, alle im Q3 hatten dieses Gefühl", so Vettel gegenüber Sky UK. Durch den Crash seines ehemaligen Teamkollegen wurde er ebenfalls um den Showdown im Qualifying beraubt. Der Monegasse war 20 Sekunden vor Ablauf der Zeit im Schwimmbad-Komplex verunfallt. Sein erster Versuch reichte Vettel aber trotzdem für den besten Startplatz der Saison.

"Platz acht ist zwar nicht Pole Position, aber immer noch viel besser als die letzten Rennen", sagt er. Die positive Formkurve im Hause Aston Martin lässt den Frust des Vorjahres verblassen, sodass er sich sogar mit seinem ehemaligen Arbeitgeber freuen kann: "Wir arbeiten an uns, aber es ist auch schön zu sehen, dass Ferrari offenbar einen Schritt gemacht hat. Ich freue mich, sie auf Pole zu sehen. Ich hatte letztes Jahr eine schlechte Saison und sie auch."

Vettel in Monaco mit Selbstvertrauen angriffslustig

Zwar gab es auch an diesem Wochenende kleine Updates für den AMR21, den größten Schritt machte Vettel in Monaco aber womöglich selbst. In Barcelona war es ihm nicht gelungen, seine Pace aus der Vorbereitung im entscheidenden Moment umzusetzen. Ausgerechnet auf der anspruchsvollsten Rennstrecke im Kalender klappte es endlich.

"Ich hatte zwei oder drei gute Runden. Das ist definitiv ein gutes Gefühl. Ich habe mich am Donnerstag im Training schon ziemlich gut gefühlt und es ging darum, dieses Gefühl beizubehalten und immer nochmal einen Schritt voraus zu sein", so Vettel, der im Q1 gleich selbstbewusst genug war, zu zocken.

Im ersten Segment ereilte ihn als 15. fast der K.o., weil er auf einen weiteren Run mit frischen Soft-Reifen verzichtete. Er hatte Größeres im Sinn. "Es war im Q1 eng, aber ich wollte diesen zweiten Reifensatz wirklich gerne für das Q3 haben", erklärt er. Doch die finale Attacke blieb ihm aufgrund der roten Flagge verwehrt.

Andererseits hätte Vettel stramme drei Zehntelsekunden finden müssen, um einen Startplatz weiter vorne zu stehen. "Wenn wir uns die Abstände anschauen, war noch ein bisschen Rundenzeit drin aber es ist nicht so, dass ich noch vier Autos erwischt hätte", sagt er. "Ich denke, wir können froh sein, das Auto ins Q3 gebracht zu haben. Wir starten in den Punkten und haben gute Chancen, dort zu bleiben."