Eigentlich sollte für Sebastian Vettel 2021 alles besser werden. Nach einem katastrophalen Jahr bei Ferrari mit mangelnder Performance, zu vielen Fehlern und nur einem Drittel der Punkte des Teamkollegen wagt Vettel diese Saison einen Neustart bei Aston Martin.

Doch der Auftakt verlief alles andere als nach Maß: Punkte holte Vettel nur für seine Superlizenz. Ein Gelb-Vergehen im Qualifying brachte ihm neben dem letzten Startplatz auch noch drei Strafpunkte ein, die Kollision mit Esteban Ocon wurde mit 10 Sekunden und zwei Strafpunkten geahndet.

Den Bahrain GP beendete er noch hinter George Russell im Williams. Für Teamkollege Lance Stroll reichte es immerhin noch zu Rang zehn einem WM-Punkt, auch wenn der Rennstall generell hinter seinen Erwartungen zurückblieb.

Tiefpunkt eines schwachen Wochenendes: Vettel schießt Ocon ab, Foto: LAT Images
Tiefpunkt eines schwachen Wochenendes: Vettel schießt Ocon ab, Foto: LAT Images

Neben der Fahrzeugperformance war aber Vettel Aston Martins größtes Problem. Teamchef Otmar Szanfauer nimmt den vierfachen Weltmeister in Schutz: "Das Auto, das er jetzt fährt, ist komplett anders zu dem, das er zuvor gefahren ist. Die Charakteristik des Autos ist eine andere aber auch die des Antriebsstrangs - es sind viele Dinge."

"Er hat sich erst wohl im Auto gefühlt, als er für das Qualifying ein paar Änderungen vorgenommen hatte, und dann gab es die gelben Flaggen", so Szafnauer. Dabei betonte Vettel zu Beginn des Wochenendes noch, sich sofort wohl in seinem neuen Dienstwagen gefühlt zu haben.

Nach dem Rennen ruderte auch Vettel zurück. "Wir sind noch bei wenige als der Hälfte [unseres Potentials]", gab der 33-Jährige zu Protokoll. "Es gab so viele Dinge, die den Rhythmus gebrochen haben. Das macht es ziemlich schwer, das Auto zu fühlen und zu fühlen, was ich tun muss, um das Auto schneller zu fahren. Es gibt noch eine Menge zu tun."

Vettel-Teamchef: Gab auch Positives

Die Alarmglocken läuten bei Teamchef Szafnauer noch nicht: "Er ist beim Test nicht viele Runden gefahren. Er hatte nur drei Tage und die musste er sich mit Lance teilen. Und dabei schien er alle Probleme auf seiner Seite zu haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir Seb dahin bekommen."

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Tatsächlich fuhr Vettel aufgrund von technischen Problemen beim Test in Bahrain die wenigsten Runden alle Stammpiloten. Außerdem sah Szfanuer auch durchaus Lichtblicke beim Saisonauftakt: "Er ist vom letzten Platz aus gestartet und hat sich seinen Weg nach vorne gebahnt. Aber wir hatten Probleme mit den harten Reifen - und er fuhr ziemlich früh darauf. Er fuhr eine Zeit lang innerhalb der Top-10. Er fuhr ähnliche Rundenzeiten wie Lance, der hier seit einer Weile fährt und das Auto gut kennt."

Bei Ferrari führten viele die mangelnden Leistung auf die überraschende Entlassung und Probleme innerhalb des Teams zurück. Eigentlich wollte Aston Martin Vettel ein Umfeld bieten, in dem der viermalige Weltmeister wieder zu alter Form zurückfindet. Ist man damit gescheitert? "Es ist noch sehr früh, das zu sagen. Wir hatten nur ein Rennen. Ja, es war nicht das beste Rennen, aber es gab auch Positives", so Szafnauer.