Nikita Mazepin zeigte in Bahrain ein turbulentes erstes Formel-1-Qualifying. Der Rookie in Diensten von Haas drehte sich zwei Mal, bevor er den Samstag als Letzter beendete. Teamkollege Mick Schumacher landete zwar nur eine Position weiter vorne, distanzierte Mazepin jedoch um acht Zehntelsekunden. Der Russe will sich davon nicht unterkriegen lassen. Für die Fehltritte gibt es außerdem einen technischen Grund.

"Ich hatte einen Defekt des Brake-by-Wire-Systems", so der 22-Jährige, dass die elektronisch gesteuerte Bremsanlage seines VF-21 versagte. Dies war allerdings nur bei seinem Dreher in den Schlussminuten des Q1 der Fall, als er beim Anbremsen auf die erste Kurve das Heck verlor und abflog.

"Du verlierst die Bremswirkung auf der Vorderachse und hast nur noch die hinteren Bremsen. Das ist so, als ob du die Handbremse ziehst", erklärt er die Situation. Doch auch vorher schien er mit der Balance des Autos seine Schwierigkeiten zu haben. Auf seiner ersten schnellen Runde drehte er sich in Kurve 13, als er beim Einlenken ins Übersteuern geriet und das Auto nicht mehr abfangen konnte.

Mazepin fehlt Vertrauen ins Auto

"Nach den Testfahrten war ich in einer guten Position, aber irgendetwas ist jetzt anders. Seit dem Beginn des Wochenendes bin ich nicht mehr in dieser guten Lage und habe nicht mehr das Vertrauen, das ich vorher hatte", rätselt Mazepin. An Experimenten im Hause Haas lag das allerdings nicht, wie Teamchef Günther Steiner gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärte.

"Die Setups waren sehr ähnlich. Er kriegt nur nicht mehr die Balance hin, die er beim Test hatte", so der Südtiroler. Er bleibt zuversichtlich, dass der Russe nicht den Anschluss an Schumacher verlieren wird: "Er wird schon wieder dorthin kommen. Die Streckenbedingungen haben sich seit dem Test sehr verändert."

Mazepin war trotz der Erklärung für seine Problem von seinem Abschneiden frustriert. "Meine Runde war natürlich sehr schlecht, weil ich dieses Bremsproblem hatte und nur einen Versuch. Das war nervig", sagt er. Ursprünglich waren drei Versuche geplant, doch wie Schumacher wurde auch er zwischendurch von der FIA auf die Waage beordert.

Haas bleibt optimistisch

Steiner verstand zwar die Problematik für seine jungen Fahrer, im ersten F1-Qualifying gleich von den Offiziellen herausgewinkt zu werden, doch er sieht den Lerneffekt positiv: "Alle schwierigen Situationen sind eine Lehre. So sehr ich mich über die Waage beschwere, es ist gut, dass sie das jetzt einmal mitgemacht haben und gelernt haben, wie das abläuft. Beim zweiten Mal wird es dann schon besser von der Hand gehen."

Bei noch 22 weiteren in dieser Saison geplanten Qualifyings, sieht auch Mazepin keinen Grund zur Panik. "Es ist sehr wichtig, auf das große Ganze zu schauen. Wir wussten, dass das erste Qualifying des Jahres hart wird", sagt er. "Manchmal gehen Dinge schief, aber es ist wichtig, sich davon nicht aus der Bahn werfen zu lassen."