Stefano Domenicali leitet seit Beginn des Jahres die Geschicke der Formel 1. Mitten in der Coronakrise ein denkbar undankbarer Zeitpunkt, um dieses Amt zu übernehmen. Doch Domenicali blickt zuversichtlich auf die anstehende Formel-1-Saison. Er hofft bereits bei den Europa-Rennen wieder auf Zuschauer, auch wenn die Chancen darauf nicht sehr vielversprechend erscheinen.

Domenicali: "Während einer Pandemie gibt es keine Sicherheiten"

In einem Interview beim ServusTV sprach Domenicali über die Zielsetzungen, welche er als Formel-1-Oberhaupt in diesem Jahr verfolgt. An der Spitze der To-do-Liste steht natürlich der Umgang mit der Pandemie. "Wir müssen schauen, dass wir diese Saison überhaupt durchziehen können. Während einer Pandemie gibt es keine Sicherheiten."

Die Herausforderungen für die Formel 1 sind groß. Insgesamt 23 Rennen sind in dieser Saison geplant. Nachdem die Königsklasse im letzten Jahr ausschließlich in Europa und auf der arabischen Halbinsel unterwegs war, soll sie in dieser Saison wieder den ganzen Globus bereisen. Dazu kommt noch das umstrittene Debüt von Saudi Arabien im November.

Monaco-Rückkehr mit Zuschauern?

Geplant ist auch eine Rückkehr nach Monaco, nachdem der Grand Prix im Fürstentum in der letzten Saison zum ersten Mal seit 1954 ausfiel. Eine Garantie dafür, dass das in diesem Jahr nicht erneut passiert, will auch Domenicali nicht geben. "Es ist natürlich unsere große Hoffnung, dass Klassiker wie Monaco stattfinden, vielleicht sogar mit Zuschauern. Wir müssen aber die Vorgaben der Regierungen in den einzelnen Ländern respektieren", so der Formel-1-Boss.

Domenicali sagte zu möglichen Zuschauern bei diesen Rennen: "Am Ende des Tages vermissen wir alle das Publikum an der Strecke. Sobald es möglich ist, bin ich mir sicher, dass die Menschen auf der ganzen Welt die Rennstrecken wieder besuchen und ihre Teams unterstützen."

Bahrain vor Publikum

Dieser Wunsch geht bereits beim ersten Grand Prix der Saison erstmals in Erfüllung. Denn in Bahrain dürfen Zuschauer an die Strecke. Jedoch ausschließlich Personen aus dem Inselstaat, die eine Impfung gegen das Coronavirus vorweisen können oder von einer Infektion genesen sind.

Doch das könnte zumindest zu Beginn dieser Formel-1-Saison eher die Ausnahme als die Regel sein. Denn die Veranstalter des zweiten Saisonrennens in Imola haben bereits angekündigt, keine Zuschauer für den Grand Prix zuzulassen und auch der Große Preis von Aserbaidschan geht ohne Publikum über die Bühne. Bei den anderen Grands Prix gibt es noch keine Informationen zur Zuschauer-Planung.