Die Formel-1-Testfahrten in Bahrain gaben heute den Startschuss zur Saison 2021. Die erste Bestzeit des Jahres ging an Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Er fuhr am Nachmittag bei schwierigen Bedingungen die schnellste Rundenzeit. Sebastian Vettel und Mick Schumacher beendeten den ersten Arbeitstag in diesem Jahr nach technischen Problemen auf den Plätzen 13 und 16. Mercedes hatte ebenfalls mit einem Defekt zu kämpften und legte einen verhaltenen Start hin.

Verstappen übernimmt das Kommando

Das Ergebnis: Nach sechs Stunden markierte Verstappen mit einer Rundenzeit von 1:30.674 Minuten auf dem C3-Reifen die schnellste Zeit des Tages. Erst zu Beginn der letzten Stunde setzte er seinen besten Versuch. Lando Norris zog auf der gleichen Reifenmischung nach und fuhr bis auf zwei Zehntel an den Niederländer heran. Esteban Ocon verlor im Alpine auf dem schnelleren C4-Reifen knapp eine halbe Sekunde und reihte sich als Dritter ein.

Trotz des Sandsturms am Nachmittag fielen die Rundenzeiten in den späten Stunden des Tages auf dem kühleren Asphalt. Lance Stroll, Carlos Sainz und Antonio Giovinazzi übernahmen für ihre Teams die zweite Schicht und beendeten den Testauftakt auf den Positionen vier bis sechs. Stroll war dabei auf einem Prototyp-Reifen unterwegs, während seine Verfolger die C3-Mischung nutzten.

Lewis Hamilton fuhr seine persönliche Bestzeit auf dem C2-Reifen und landete auf Platz zehn. Der Weltmeister war dabei zwei Zehntel langsamer als AlphaTauri-Rookie Yuki Tsunoda, der auf der gleichen Reifenmischung fuhr und zwei Sekunden auf Verstappens Bestzeit einbüßte.

Mit seiner schnellsten Rundenzeit am Vormittag verlor Vettel über drei Sekunden und beendete den Tag außerhalb der Top-10. Der Heppenheimer schaffte trotz Defekt immerhin 51 Runden. Schumacher wurde von von seinen Technik-Problemen heftiger eingebremst. Der amtierende F2-Champion fuhr nur 15 Runden, bevor er das Auto am Nachmittag an Teamkollege Nikita Mazepin übergeben musste.

Formel-1-Testfahrten 2021 in Bahrain: Ergebnis von Tag 1

P.FahrerTeamZeitRundenReifen
1VerstappenRed Bull1:30.674139C3
2NorrisMcLaren1:30.88946C3
3OconAlpine1:31.146129C4
4StrollAston Martin1:31.78246C3T
5SainzFerrari1:31.91957C3
6GiovinazziAlfa Romeo1:31.94568C3
7RicciardoMcLaren1:32.20345C2
8GaslyAlphaTauri1:32.23174C3
9TsunodaAlphaTauri1:32.72737C2
10HamiltonMercedes1:32.91242C2
11LeclercFerrari1:33.24259C3
12RäikkönenAlfa Romeo1:33.32063C3
13VettelAston Martin1:33.74251C3T
14NissanyWilliams1:34.78983C3
15MazepinHaas1:34.79870C3
16SchumacherHaas1:36.12715C2
17BottasMercedes1:36.8506C2

Defekt-Teufel schlägt in Bahrain zu

Technikprobleme: Der erste Testtag verlief bis auf vereinzelte Verbremser und Dreher auf dem sandigen Asphalt ruhig. Für Aufsehen sorgten hingegen technische Probleme, angefangen bei Mercedes. Bereits nach einer Dreiviertelstunde meldete das Weltmeister-Team einen Getriebedefekt bei Bottas. Der Finne nahm die Vormittagssitzung erst rund zwei Stunden später wieder auf.

Nach anderthalb Stunden erwischte es auch das andere Ende des Feldes. An Mick Schumachers Haas trat ebenfalls ein Getriebeproblem auf, das durch einen Hydraulikdefekt ausgelöst wurde. Der Rookie stieg nach zwei Stunden wieder ins Auto und setzte den Testtag fort.

Eine Stunde nach Schumacher traf es auch seinen Landsmann. Vettel blieb am Ende der Boxengasse mit seinem Aston Martin AMR21 stehen und wurde von seinen Mechanikern eingesammelt, die das Auto zurück in die Garage geschoben. Nach einer Stunde Reparaturpause ging es für Vettel weiter. Der Defekt entpuppte sich schließlich als Software-Glitch. Teamkollege Stroll verbrachte am Nachmittag ebenfalls unplanmäßig Zeit in der Garage.

Zehn Minuten vor der Mittagspause blieb Leclerc am Ausgang von Kurve vier stehen. Der Ferrari-Pilot schaffte es nicht aus eigener Kraft zurück an die Box und sorgte damit für die erste rote Flagge. Die Vormittagssession wurde nach Bergung des Ferraris mit einer VSC-Simulation beendet.

In den letzten Stunde trat bei Hamilton ein weiterer Mercedes-Defekt auf. Der linke Rückspiegel seines Boliden hatte sich gelöst. Der amtierende Champion verbrachte in seiner Schicht danach mehrfach Zeit für Umbauten am F1 W12.

Die Zwischenfälle: Verstappen leistete sich in der ersten Stunde als erster Fahrer einen Dreher in Turn drei. Dieser wurde laut Team durch eine Windböe ausgelöst. Der Niederländer gab den Reifensatz an der Box ab und nahm seinen Testtag wieder auf. Der Wind bereitete den Piloten vor allem in Kurve eins Schwierigkeiten.

Zu Beginn der Nachmittagssitzung waren Roy Nissany und Nikita Mazepin trotz des Sandsturms besonders fleißig. Der Williams-Entwicklungsfahrer und der Haas-Rookie leisteten sich auf der Suche nach dem Grenzbereich mehrfach Rutscher, die beim Russen auch zu einem Dreher führten.

Das Wetter: Der erste Testtag der neuen Saison begann auf dem Bahrain International Circuit mit besten Bedingungen bei 33 Grad Luft- und 41 Grad Celsius Streckentemperatur. Zur Mittagspause zog ein Sandsturm auf, welcher einen dichten Schleier über die Region legte. Der Betrieb auf der Rennstrecke wurde bei Windgeschwindigkeiten von 30 km/h erschwert, jedoch nicht behindert. Mit dem Sonnenuntergang fielen die Temperaturen von Luft und Asphalt auf jeweils 31 Grad Celsius.