Für die zahlreichen Fans von Sebastian Vettel ist es endlich so weit: Aston Martin präsentiert am heutigen Mittwoch den AMR21, das neue Auto des viermaligen Formel-1-Weltmeisters, und damit auch die neuen Farben, sowohl für das Team als auch seinen Fahrer. Für Vettel wird aus Ferrari-Rot das berühmte British Racing Green, für Aston selbst gehen die Tage pinker Grundlackierung vorbei. BWT hatte diese Farben als Titelsponsor Racing Points zuletzt vorgeben, nun sind die Wasseraufbereiter nur noch ein Sponsor von vielen, mehr als pinke Akzente werden daher nicht erwartet.

So spannend der neue Look allein auch ist, noch interessanter wird es im Hinblick auf die sportliche Perspektive. Ist das Auto wieder so gut wie im Vorjahr? Was ist in der ersten Saison ohne Sergio Perez seit Jahren drin? Wie gut schlägt Sebastian Vettel ein? Blüht der Deutsche, zuletzt bei Ferrari nur noch ein Schatten seiner selbst, im neuen Team wieder auf und findet zu seiner wahren Stärke zurück? Wie zieht sich Lance Stroll aus der Affäre? Fragen über Fragen.

Aston Martin kommt als heimliche dritte Kraft

Motorsport-Magazin.com gibt einen Überblick über Ausgangslage, Erwartungen und zu erwartende Prognose.

Die Ausgangslage: Noch unter dem alten Namen Racing Point sorgte Aston Martin im Vorjahr, insbesondere zu Jahresbeginn, für mehr Schlagzeilen als die meisten Teams. Der RP20 glich dem Mercedes des Vorjahres wie ein Ei dem anderen, die Konkurrenz warf dem Team vor, illegal kopiert zu haben. Zumindest im Ansatz bestätigte sich das auch - die FIA stufte die Bremsbelüftungen als illegal ein und strich dem Team 15 WM-Punkte.

Sebastian Vettel ein perfekter Ersatz für Sergio Perez?

Das allein reichte, um Racing Point den dritten Gesamtrang in der Konstrukteurswertung gegen McLaren zu kosten. Auf der Strecke war das Team vor allem dank eines starken Sergio Perez’, der in Sakhir sogar erstmals ein Rennen gewann, eigentlich die dritte Kraft - zumindest nach Grundspeed und Potential. Auch zu viele operative Fehler & Defekte sowie Ausfälle der Stammfahrer durch Infektionen mit COVID-19 sorgten dafür, das Racing Point trotz einer überaus erfolgreichen Saison noch hinter den eigenen Möglichkeiten blieb.

Für 2021 ändert sich nun viel - vor allem auf Fahrerseite. Auch wenn aus dem RP20 der AMR21 wird, durch die Homologierungsvorgaben über den Winter wird sich in Sachen Technik nämlich nicht die Welt verändern. Was das fahrende Personal angeht, schon eher. Kann Vettel den im Team perfekt eingespielten Perez wirklich auf Anhieb 1:1 ersetzen? Rein sportlich hätte Aston Martin den Vertrag des Mexikaners kaum auflösen müssen. Vettel kam auch aus Marketing-Gründen.

Aston Martin in Formel-1-Saison 2021: P3 im Visier

Die Erwartungen: Sind mittelfristig riesig. Mit der Regel-Revolution 2022 sieht sich Aston Martin ganz klar als Kandidat nicht nur für Siege, sondern gleich den WM-Titel. 2021 wird es dafür kaum reichen, dennoch ist die Erwartungshaltung gegenüber 2020 nicht kleiner geworden. Schon damals hatte Teamchef Otmar Szafnauer vor der Saison mehrere Podien für beide Fahrer angekündigt. Er sollte recht behalten.

Deshalb geht es für Vettel und Stroll dieses Jahr darum, die Performance des Vorjahres zu konservieren, aber das Ergebnis im WM-Endstand zu optimieren. WM-Rang drei muss es sein, hätte es immerhin schon im Vorjahr sein sollen. Hohe Erwartungen ruhen dabei vor allem auf Vettel, der beweisen muss, noch immer zu den absoluten Spitzenpiloten zu zählen. Teamkollege Stroll muss er klar im Griff haben, ähnlich wie zuvor Perez.

Formel 1: Wird Aston Martin 2021 den Erwartungen gerecht?

Kann Aston Martin mit Vettel und Stroll die Erwartungen in der Formel-1-Saison 2021 erfüllen? Das sagen die Redakteure von Motorsport-Magazin.com:

Jonas Fehling: Bei Aston Martin ist eine Prognose schwierig. Auf der einen Seite bleib das Team 2020 durch eine alles andere als saubere Saison trotz des guten Endresultats noch weiter hinter seinem Potential. Findet das Team hier zurück in die Spur, ist allein das ein wahres Pfund. Eigentlich war Racing Point im Vorjahr ganz klar dritte Kraft. Auf der anderen Seite wird die Konkurrenz 2021 deutlich stärker nachlegen. McLaren fährt nun auch mit Mercedes, Ferrari wird sich nicht noch einmal derart blamieren. Viel wird tatsächlich von Sebastian Vettel abhängen. Ist er wieder der Alte und fühlt sich wohl - sowohl im Team als auch im Auto - sind große Dinge möglich. Auch teamintern besteht dann kein Zweifel an einem klaren Sieg über Stroll.

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