Charles Leclerc löste beim Formel-1-Rennen in Bahrain eine Startkollision mit Sergio Perez und Max Verstappen aus. Der Ferrari-Pilot akzeptiert seine Startplatzstrafe für Abu Dhabi, doch wirklich bereuen kann er seinen aggressiven Stil nicht. Er verweist auf den Erfolg seines Stils. Kollisionen wie mit Sebastian Vettel in Österreich oder mit Verstappen am vergangenen Wochenende sind für ihn die Ausnahme. Sein Unfallgegner vom letzten Sonntag hat nach vereinzelten Schlagzeilen kein Interesse an einem verbalen Schlagabtausch.

"Ich denke, ich habe in den Rennen in der ersten Runde schon ziemlich viel gewonnen, was mir geholfen hat, dieses Jahr viele Punkte zu holen", so Leclerc, der vor dem Finale in Abu Dhabi mit 98 WM-Zählern auf Platz sechs der Gesamtwertung liegt. Beim Sakhir GP ging er in Folge seiner ungestümen Aktion jedoch leer aus. Verstappen und er schieden bereits in der vierten Kurve aus. Nachdem er sich verbremst und dabei Perez getroffen hatte, war sein Ferrari irreparabel beschädigt. Verstappen rutschte beim Ausweichen in die Streckenbegrenzung.

"Manchmal passiert es, dass es für mich nicht aufgeht. So wie letztes Wochenende oder auch zu Beginn des Jahres in Österreich", räumt Leclerc seine Fehler ein. Auch in Sotschi kollidierte er in der Startrunde mit Lance Stroll, dessen Rennen daraufhin beendet war. Die Schuld für die Szene am vergangenen Sonntag nahm er ohne Umschweife auf sich. Die Strafe für den Abu Dhabi GP akzeptiert er.

Leclerc akzeptiert Strafe und zieht Lehren

"Ich denke, ich habe den Stewards im Grunde keine Wahl gelassen. Ich habe das Rennen nicht beendet, aber irgendwie musste ich eine Strafe bekommen. Und die einzige Möglichkeit für sie war, mich für das nächste Rennen zu bestrafen," so Leclerc, der am Sonntag drei Startplätze weiter hinten im Grid Aufstellung nehmen muss. Die einzige Lehre ist für ihn, dass er sich in Bahrain rückblickend wohl die falschen Gegner aussuchte.

"Gegen Max eine Position zu gewinnen, hätte uns nichts gebracht, denn Max war schneller als wir", sieht er ein. "Aber gut, das ist erledigt und ich werde daraus lernen." Die große Aussprache mit seinen Unfallgegnern blieb ohnehin aus. Perez gewann das Rennen vom letzten Startplatz aus sensationell und Verstappen hakte die Sache ab, nachdem er sich unmittelbar nach dem Zwischenfall Luft gemacht hatte.

Verstappen hat keine Lust auf Zickenkrieg

"Ich hab da kein Interesse dran. Ich will nur das Rennen fahren und dann nach Hause gehen. Es macht keinen Sinn, irgendeinen Zickenkrieg anzufangen und immer weiterzumachen, sich gegenseitig anzugehen", so der Red-Bull-Pilot. "Wir sind beide rausgeflogen und damit hat sich das erledigt."

Dass er sein Rennen auch ohne einen direkten Kontakt mit Leclerc beenden musste, war zum Teil auch Folge einer Fehleinschätzung seinerseits. Als er dem Unfall zwischen dem Monegassen und dem späteren Rennsieger auswich, rechnete er nicht mit der gnadenlosen Auslaufzone von Kurve vier.

"Ich habe den Kies nicht gesehen", gibt Verstappen zu. Er glaubt jedoch nicht, dass es für ihn einen anderen Ausgang hätte nehmen können. "Ich konnte nichts machen. Wenn ich gebremst hätte, wäre ich wahrscheinlich von Charles getroffen wurde, weil sein Rad abgeknickt war. Ich konnte also nirgends hin. Es war einfach nur Pech, dass da ein bisschen Kies war und deshalb bin ich in die Wand untersteuert."