Das Formel-1-Rennen in Bahrain erinnerte stark an das Rennen in Italien. Eine Safety-Car-Phase stellt das Rennen auf den Kopf, drei ungewöhnliche Gesichter stehen auf dem Podium und Ferrari holt mal wieder keine Punkte.

Letzteres hatte einen missmutigen Sebastian Vettel nach dem Überfahren der Zielflagge beim Großen Preis von Sakhir zur Folge. Dem vierfachen Weltmeister war in Bahrain deutlich anzumerken, dass er dem Ende der Formel-1-Saison 2020 und damit auch das Ende seiner Ferrari-Laufbahn entgegenfiebert. Und das nach einem Rennen, in dem er mal wieder keine Rolle spielte.

Ferrari-Aus: "Kämpfe mich irgendwie durch"

Angesprochen auf das Ende seiner Ferrari-Karriere nach dem Rennen in Abu Dhabi am nächsten Sonntag meinte Vettel: "Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen und dieses Kapitel zu Ende zu bringen", sagte Vettel, "aber es ist schwer auf einen grünen Zweig zu kommen. Ich kämpfe mich da irgendwie durch."

Dementsprechend geknickt analysierte Vettel auch den Großen Preis von Sakhir: "Ich glaube wir reden am Besten gar nicht darüber, wie das Rennen lief." Nach dem Start auf Platz 13 kam Sebastian Vettel auch dank der Kollision in Kurve 4 bis auf die neunte Position nach vorne. Von da an ging es für den zukünftigen Aston-Martin-Pilot nur noch nach hinten.

Vettel schimpft über Auto

Vettel konnte sich mit seinem brustschwachen Ferrari-Motor im Mittelfeld nicht behaupten und wurde von Piloten wie Norris, Albon und Perez immer weiter nach hinten gedrängt. Auch vom Drama um George Russell profitierte er nur kurz. Denn nach dem Boxenstopp des Mercedes-Piloten büßte Vettel die dadurch gewonnen Position sofort wieder ein.

Später ließen sich Vettel dann doch noch einige Worte zum Rennverlauf entlocken und die waren für Ferrari alles andere als schmeichelhaft: "Ich habe alles versucht, aber es war das ganze Rennen schwach. Ich denke das Auto und ich, wir werden keine Freunde mehr", so Vettel, "Wir müssten den ganzen Tag nur verteidigen, anstatt anzugreifen. Die Performance war einfach schwach und gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass ich auch noch Power verlor."

Verpatzte Boxenstopps: Wagen ist schuld

Auch für die etwas verkorksten Stopps von Sebastian Vettel, sah der Heppenheimer die Schuld an seinem SF1000. "Unser Auto ist einfach schlecht, was den Stopp angeht und das müssen dann immer die Jungs ausbaden. Dann sieht das natürlich doof aus", nahm er seine Boxencrew in Schutz.

Zumindest gibt es etwas Licht am Horizont für Sebastian Vettel. Denn nach dem ersten Sieg von Racing Point überhaupt, kommt Vettel im nächsten Jahr wohl in ein gut gelauntes Aston-Martin Team, die heute mit zwei Boliden auf dem Podium landeten. Damit sammelte Racing Point in diesem Jahr mehr Podien als die Scuderia.