Pirellis Vorbereitungen für die Formel-1-Saison 2021 gehen in die Schlussphase. Nach dem Test im Rahmen des Portugal-GPs gibt es nun eine neue Reifen-Konstruktion für das nächste Jahr. So sieht zumindest der Plan aus. Aber noch hatten nicht alle Teams die Chance, diese letzte Version der Reifen zu fahren.

Zum dicht gedrängten Saisonfinale mit drei Rennen in drei Wochen kommt nun also voraussichtlich ein weiterer Reifentest. Wie schon in Portugal sollen die Teams in den ersten Minuten eines zweiten Freien Trainings die neuen Prototypen fahren. Allerdings ist Pirelli nach Portugal zuversichtlich, dass die Reifen-Generation 2021 das macht, was von ihr gefordert wird.

Pirelli nach Portugal zufrieden mit 2021-Reifen

Der Auftrag für Pirelli war, für 2021 einen stabileren Reifen zu schaffen. Die aktuellen Reifen sind noch immer die 2019er-Spezifikation, nachdem die Teams das 2020er-Upgrade verweigert hatten. Das war ursprünglich als Übergangslösung bis zum neuen Reglement gedacht, aber da dieses wiederum auf 2022 verschoben wurde, musste Pirelli im Angesicht immer schneller werdender Autos zumindest ein Reifen-Upgrade für 2021 bringen. Ein drittes Jahr mit dem 2019er-Reifen ist nicht sinnvoll.

Die neuen Reifen sind jetzt genau das, ein Upgrade. "Wir haben keine neuen Mischungen getestet, sondern uns nur auf die Konstruktion fokussiert", erklärt Pirellis Sportchef Mario Isola. Man legte an Materialien und Struktur Hand an, und bei den Vorderreifen zusätzlich auch am Reifenprofil. "Wie gesagt, der Unterschied ist nicht riesig. Aber in Sachen Integrität sehen die Ergebnisse vielversprechend aus. Ich würde sagen, dass wir das Ziel erreicht haben."

Pirelli will weiteren 2021-Reifentest in Bahrain

Für den 30 Minuten umfassenden Test in Portugal hatte Pirelli zuletzt an die zehn verschiedenen Spezifikationen für einen Blind-Test an die Teams verteilt. Nicht jedes Team bekam die gleichen Reifen. So konnte Pirelli möglichst viel Fahrer-Feedback und viele Daten zur Fahrbarkeit sammeln. Etwas, das sie nur mit echten Autos auf der Strecke testen können.

Basierend darauf wurde die Auswahl finalisiert und für 2021 homologiert. "Es war eine gute Validierung", schätzt Isola. "Bei schwierigen Bedingungen - eine neue Strecke und so. Am Ende hatten wir ein gutes Ergebnis und identifizierten einen Prototypen, der unserer Meinung nach eine Verbesserung der aktuellen Spezifikation ist."

In Portugal wussten Fahrer und Teams nicht, was sie testeten, Foto: LAT Images
In Portugal wussten Fahrer und Teams nicht, was sie testeten, Foto: LAT Images

Für die Formel 1 ein neues Vorgehen. Zum ersten Mal haben unterschiedliche Teams unterschiedliche Reifen getestet. Genau aus diesem Grund braucht es noch einen Test. "Deshalb hat nicht jedes Team getestet, was wir letztendlich homologiert haben", sagt Isola. "Wir werden die neue Spezifikation allen Teams in Bahrain und wahrscheinlich in Abu Dhabi zur Verfügung stellen."

Wie in Portugal würden die Teams für die ersten Minuten die Reifen von Pirelli bekommen. Diesmal nicht als Blind-Test, denn jetzt geht es nicht mehr um die Vergleichbarkeit. Jetzt geht es darum, dass alle Teams genau wissen, was sie testen, und was sie 2021 bekommen.