Valtteri Bottas beendet den Freitag der Formel 1 in Portugal nach einem chaotischen zweiten Training an der Spitze. Der Mercedes-Pilot fuhr bei deutlich verkürzter Streckenzeit die schnellste Runde. Die ersten 30 Minuten gehörten einem Pirelli-Reifentest, danach sorgten ein Feuer an Pierre Gaslys AlphaTauri sowie ein Unfall zwischen Max Verstappen und Lance Stroll für zwei rote Flaggen und kosteten etwa die Hälfte der Gesamtzeit.
Das Ergebnis: Nachdem die Teams die erste halbe Stunde des FP2 mit Reifentests eines Pirelli-Compounds für 2021 verbrachten, blieben von den ursprünglich 90 Minuten nur noch 2/3 für die üblichen Short- und Longruns am Freitagnachmittag übrig. Die Qualifying-Runs wurden durch den Defekt bei Gasly ein erstes Mal unterbrochen. Bottas fuhr kurz davor auf dem Soft-Reifen mit 1:17.940 Minuten die Bestzeit.
Verstappen verlor auf dem weichsten Compound sechs Zehntelsekunden und reihte sich als Zweiter ein. McLaren-Pilot Lando Norris fuhr in der Schlussphase noch eine schnelle Runde auf dem Soft-Reifen. Mit acht Zehntelsekunden Rückstand beendete er die Session als Dritter. Charles Leclerc blieb im Ferrari auf Platz vier als letzter Fahrer unter einer Sekunde hinter der Bestzeit.
Auf den Rängen fünf und sechs landeten mit Sainz und Vettel die jeweiligen Teamkollegen. Sie fuhren ihre Rundenzeiten ebenfalls auf dem weichen Reifen. Dahinter folgten mit Gasly und Hamilton zwei Piloten auf dem Medium-Compound. Esteban Ocon und Alexander Albon komplettierten die Top-10.
Verstappen schießt Stroll ab
Die Zwischenfälle: Das niedrige Griplevel auf dem Asphalt Autódromo Internacional do Algarve sorgte wie schon im FP1 für einige Dreher. Sainz und Vettel drehten sich in Turn 14, als sie das Heck ihrer Autos verloren. Latifi kämpfte dort ebenfalls mit Übersteuern, kam allerdings mit einem Ausritt in die Auslaufzone davon.
Der fehlende Grip an der Hinterachse erwischte die Piloten auch in anderen Passagen. Perez drehte sich in Kurve drei, Kvyat in Turn 13. Grosjean leistete sich in Kurve elf als einziger Pilot einen Ausritt durchs Kiesbett. Die kleinen Fahrfehler blieben dank der großzügigen Auslaufzonen ohne große Konsequenzen.
Für eine rote Flagge sorgte nach 45 Minuten eine andere Szene. Gasly rollte im letzten Sektor mit einem in Flammen stehenden AlphaTauri aus. Für die Löscharbeiten und die Bergung des Boliden wurde die Sitzung für über eine Viertelstunde unterbrochen, was die Shortruns und Longruns der Teams in ein Zeitfenster von knapp 30 Minuten zwängte.
Wenig später mussten die Fahrer erneut an die Boxen zurückkehren. Verstappen und Stroll ließen sich in Kurve eins auf ein Duell ein, das für den Kanadier im Kiesbett endete. Der Red-Bull-Pilot setzte auf der Start- und Zielgeraden ein Überholmanöver an, kam jedoch nicht vorbei. Beim Einlenken touchierte er Stroll am rechten Hinterrad, woraufhin dieser abflog und aussteigen musste.
Die Session wurde abermals mit der roten Flagge unterbrochen und lediglich für die letzten zehn Minuten noch einmal freigegeben. Dadurch blieb ein Großteil des Feldes ohne schnelle Runde auf dem Soft-Reifen. Die Teams verloren darüber hinaus sämtliche Longrundaten auf der im Kalender 2020 neuen Rennstrecke.
Der Reifentest: Das gesamte Feld rückte für die erste halbe Stunde auf Prototyp-Reifen für die Saison 2021 aus. Pirelli probierte den C1-Reifen aus, auf dem Verstappen mit einer Rundenzeit von 1:21.575 Minuten die schnellste Zeit markierte. Alle Fahrer absolvierten zwischen 16 und 18 Runden auf dem Compound, lediglich Hamilton stieg nach zwölf Umläufen schon früher aus. Der Brite klagte über Vibrationen.
Das Wetter: Die Algarve verwöhnte die Formel 1 wie erhofft mit optimalen Wetterbedingungen. Die Außentemperatur betrug am Nachmittag in Portimao 21 Grad Celsius. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Asphalt auf 32 Grad Celsius erwärmt. In der Küstenregion wehte wie üblich mit 3,8 m/s ein mäßiger Wind.
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