Valtteri Bottas holt sich die erste offizielle Bestzeit der Formel-1-Geschichte auf dem Mugello Circuit. Der Mercedes-Pilot holte sich im 1. Freien Training zum Toskana GP bei strahlendem Sonnenschein und 28 Grad in 1:17,879 Minuten Platz eins. Charles Leclerc sorgte für einen kleinen Hoffnungsschimmer beim 1000. Grand Prix der Ferrari-Geschichte.

Das Ergebnis: Bottas konnte sich auf den weichen Reifen nur knapp gegen Max Verstappen im Red Bull durchsetzen. Dem Niederländer fehlten 0,048 Sekunden auf die Bestzeit. Dahinter klaffte bereits eine kleine Lücke von drei Zehntelsekunden. Die dürfte Ferrari aber relativ egal sein, war es doch Charles Leclerc, der sich in seinem weinrot lackierten SF1000 überraschend weit vorne platzierte.

Leclerc konnte sogar Weltmeister Lewis Hamilton hinter sich lassen, der mit einer halben Sekunde Rückstand Vierter wurde. Dahinter landete Monza-Sieger Pierre Gasly in seinem Alpha Tauri vor Esteban Ocon im Renault. Daniil Kvyat, Lando Norris, Alexander Albon und Daniel Ricciardo komplettierten die Top-10.

Sebastian Vettel beendete das 1. Freie Training auf Rang 13. Racing Point landete mit Lance Stroll und Sergio Perez nur auf den Rängen 18 und 19, allerdings zog Vettels zukünftiger Rennstall am Ende nur die harten Reifen auf.

Die Zwischenfälle: 30 Minuten vor Ablauf der Uhr kamen sich Sergio Perez und Romain Grosjean bedrohlich nahe. Der Mexikaner stand Grosjean in Kurve eins im Weg. Grosjean musste den langen Weg außen herum nehmen und fuhr Perez anschließend sofort vors Auto. "Haben die kein Teamradio", wütete er am Funk.

Dabei hatte sich Perez zunächst noch aus dem Cockpit heraus mit einer Handgeste beim Haas-Piloten entschuldigt. "Ich habe ihn nicht gesehen", funkte Perez. Nach dem Revanchefoul von Grosjean wiederholte der Mexikaner seine Handgeste - nur etwas unfreundlicher.

Kurz vor dem Ende der Training sorgte Nicholas Latifi für die einzige Gelb-Phase der Session. Der Williams-Pilot verlor beim Einlenken in Kurve drei das Heck und drehte sich ins Kiesbett. Latifi konnte sich aus eigener Kraft befreien und mit leicht havarierten Pirelli-Pneus weiterfahren.

Die Technik: McLaren testete zu Beginn der Session eine neue Nase. Dabei handelt es sich um ein Experimental-Teil nach Vorbild der Mercedes-Nase. Die Ingenieure entschieden sich für Flow-viz statt Sensoren zur Verifizierung der vielversprechenden Windkanaldaten. Zum Renneinsatz soll die neue Nase erstmals bei den nächsten zwei bis drei Grands Prix kommen.

Im Gegensatz zu Spa und Monza zeigten die Teams bei der Mugello-Premiere wieder deutlich mehr Flügel. Die vielen Highspeed-Kurven erfordern deutlich mehr Abtrieb. Nach den Wechsel-Orgien bei den Power-Unit-Komponenten bei den letzten zwei Rennen blieb es am Freitag ruhig. Nur die beiden Haas-Piloten bekamen ein paar neue Teile beschert.