Max Verstappen zählt zu den wenigen Formel-1-Fahrern im Grid, die Mugello nicht von Testfahrten oder aus Formel 4 & Co. kennen. Der Red-Bull-Pilot kommt trotzdem nicht ganz unvorbereitet zum ersten Toskana GP der Geschichte. Er nahm das Autodromo Internazionale del Mugello vor einigen Wochen im GT-Boliden unter die Räder. Dabei könnte es sich um einen Porsche 911 GT3 R gehandelt haben, wie ein Instagram-Post von Vater Jos Verstappen nahelegt.

"Ich war vor ein paar Wochen hier, um zu fahren, denn ich bin hier nie zuvor gewesen", sagt Verstappen im Vorfeld des Rennwochenendes. Seinen Angaben zufolge handelte es sich um ein GT-Fahrzeug. Ein wichtiger Umstand, denn erst Mitte August verabschiedete die Formel 1 per e-Vote eine Testbeschränkung für die 2020 neuen Rennstrecken.

Bis dahin hatten Teams noch die Möglichkeit, mit mindestens zwei Jahre alten F1-Autos nach Belieben Testfahrten zu absolvieren. Ferrari hatte im Juni von dieser Regel Gebrauch gemacht und zur Vorbereitung auf die Saison 2020 einen SF71H in Mugello eingesetzt. Andere Fahrzeuge sind von der zuletzt verabschiedeten Beschränkung jedoch ausgenommen, weshalb Verstappens Abstecher mit dem Reglement vereinbar ist.

Jos Verstappen im Porsche 911 GT3 R in Mugello

"Ich denke, das ist die beste Weise eine Rennstrecke kennenzulernen. Du kannst sie auch im Simulator fahren, aber das habe ich nicht gemacht", so der 22-Jährige, der stattdessen offenbar einen Trackday für die ersten Runden in Mugello nutzte. "Das ist gut, um sich ein wenig einzulesen. Das Auto ist natürlich etwas langsamer, aber das geht schon."

Aufschluss über die Fahrzeugwahl könnte das Instagram-Profil von Jos Verstappen geben. Dort ist ein Post vom 13. August aus Mugello zu sehen. Dieser zeigt einen Porsche 911 GT3 R, mit dem sich der 107-fache Grand Prix-Teilnehmer auf dem Highspeed-Kurs vergnügte.

Ob im Porsche oder einem anderen GT-Boliden, seinen Zweck hat der Test in jedem Fall erfüllt. "Das war wichtig, denn das gibt dir einen kleinen Vorteil. Ich weiß natürlich, dass andere Fahrer hier schon Rennen gefahren sind. Aber ich bin einen ganzen Tag gefahren", sagt Verstappen.

Verstappen schließt Istanbul-Test nicht aus

Auf das schnelle Layout des Traditionskurses aus der MotoGP freut sich der achtmalige Grand-Prix-Sieger besonders. Inwiefern sich die gesammelten Erfahrungswerte auch im RB16 umsetzen lassen, müssen die Trainings zeigen: "Es wird ein wichtiger Tag um noch mehr zu lernen und zu sehen, wo wir mit dem Auto stehen."

Mit Imola, Portimao und Istanbul sind aufgrund der Coronavirus-Situation noch drei weitere den jüngeren Piloten zumeist unbekannte Rennstrecken in den Kalender für 2020 gerutscht. Inwiefern Verstappen sich für diese Rennwochenenden auf dieselbe Weise vorbereiten wird, lässt sich für ihn noch nicht abschätzen.

"Ich habe bis auf Istanbul eigentlich all diese Rennstrecke schon einmal gefahren, also ist das nicht notwendig. Und die meisten Rennstrecken sind komplett ausgebucht. Da ist viel los, was ziemlich normal ist. Vielleicht klappt es nochmal, vielleicht auch nicht", lässt er weitere Tests im GT-Auto offen.

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