Valtteri Bottas kassierte im Qualifying der Formel 1 in Spa-Francorchamps eine herbe Niederlage gegen Lewis Hamilton. Der Weltmeister nahm ihm auf der Ardennenachterbahn über eine halbe Sekunde ab. So weit war der Finne in dieser Saison bei trockenen Bedingungen nie von seinem Mercedes-Teamkollegen entfernt. Was die Klatsche noch schlimmer machst, ist Bottas' Ratlosigkeit.

"Eigentlich hatte ich eine saubere Runde", sagt er über seinen letzten Versuch im Q3. Schon nach dem ersten Run lag er über fünf Zehntel hinter Hamilton, doch dafür hatte Bottas noch eine Erklärung: "Ich hatte in Kurve eins einen Verbremser. Ich glaube, ich habe die Reifen auf der Out-Lap nicht genug aufgewärmt."

Für den Showdown war er deshalb guter Dinge, Hamilton die Pole entreißen zu können. "Es kam auf den zweiten Run an und ich wusste, dass noch alles möglich war", so der 31-Jährige. Doch am Ende verlor er über alle drei Sektoren erneut Zeit auf den Stallgefährten. Diesmal lagen die Gründe nicht auf der Hand.

Bottas scheitert trotz guten Gefühls an Hamilton

"Kurve eins war vielleicht nicht optimal, aber abgesehen davon war es eine gute Runde. Ich hatte wirklich das Gefühl, am Limit zu sein. Aber trotzdem ist der Rückstand ziemlich groß", so Bottas, der nach einigen knappen Niederlagen diesmal nach Antworten für die Pace Hamiltons suchen muss. "Ich weiß noch nicht warum, aber Lewis hat heute einen guten Job gemacht."

Fast das gesamte Wochenende über hatte Bottas das Nachsehen. Seine Bestzeit im FP1 war schon am Freitagnachmittag überholt und Hamilton behielt die Nase vorne. Im dritten Training schenkte er Bottas bei der Generalprobe für das Qualifying eine halbe Sekunde ein. "Das dritte Training war okay, ich hatte auf dem zweiten Run nur etwas Verkehr und keine saubere Runde", erklärt er.

Bottas' letzte Hoffnung einmal mehr der Start

Seine letzte Hoffnung, Hamilton in Belgien doch noch zu stoppen, ruht auf dem Start. Der Weg von La Source hoch zu Les Combes gibt Bottas ein gutes Gefühl und lässt ihn die Niederlage besser verkraften. "Es stört mich nicht. Ich weiß, dass Platz zwei hier eine ziemlich gute Startposition ist. Der Run zu Kurve fünf wird interessant", kündigt er an.

Den Masterplan für den Start schmiedete Bottas schon in Ungarn und Spanien, doch in beiden Rennen vergeigte er den entscheidenden Moment. Die erhoffte Attacke auf Hamilton mündete in einem frustrierenden Nachmittag. "Du kannst natürlich etwas planen, aber jeder Start ist anders", so Bottas.

Die Startphase ist in Spa traditionell eine heiße Angelegenheit, in der viel schiefgehen kann. Bottas wird deshalb besonders viel Wert auf die Vorbereitung legen: "Wir schauen uns die Starts der vergangenen Jahre an um daraus zu lernen und auf jede Situation vorbereitet zu sein. Aber du musst dich auch auf deinen Instinkt verlassen."