Lebenszeichen von Alfa Romeo Racing in Silverstone nach einem schwachen ersten Tripleheader zum Formel-1-Saisonstart 2020: Im Freien Training zum Großbritannien GP eroberte Kimi Räikkönen mit einer Punktlandung die Top-10, Antonio Giovinazzi bestätigte den Aufwärtstrend mit P13 weitgehend. Die Auferstehung für das zuletzt doch arg gebeutelte Sauber-Team aus Hinwil?

Noch nicht, so das einhellige Fazit der Pilot nach dem Auftakt in Silverstone. „So weit, so gut. Die Zeiten sehen etwas vielversprechender aus, aber es ist nur Freitag und daraus kannst du nicht wirklich irgendwelche Schlüsse ziehen“, mahnte Räikkönen auch in diesem Fall mit seiner Standard-Aussage nach Freitagen.

Alfa Romeo: Silverstone-Upgrade sitzt

In Silverstone könnte das umso mehr gelten. Am Samstag soll es deutlich abkühlen. Die veränderten Bedingungen könnten alle Lehren des Freitags zumindest in einem gewissen Maß null und nichtig machen. „Warten wir erstmal ab, was morgen bringt, vor allem mit dem Wetter“, warnt Räikkönen deshalb vor voreiliger Euphorie.

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Was sich allerdings schon jetzt mit Bestimmtheit sagen lässt: Wie die neuesten Upgrades für den C39 in Silverstone funktioniert haben. Offenbar gut. „Die Upgrades scheinen wie erwartet zu funktionieren“, lobte Räikkönen unabhängig des auch besseren Resultats.

Räikkönen & Giovinazzi trauen dem Braten noch nicht

Giovinazzi bestätigt: „Das Upgrade scheint ziemlich gut zu funktionieren. Für mich fühlt es sich an, als hätten wie sowohl bei Qualifying- als auch Rennpace ein paar gute Fortschritte erzielt.“

Gerade auf eine schnelle Runde wäre das Gold wert, hatte sich Alfa bis dato immer schon im Qualifying aller Chancen beraubt - die Rennpace stimmte eher, ließ sich durch schwache Startpositionen allerdings schwierig in Ergebnisse umwandeln. Doch auch der Italiener bleibt vorsichtig. „Wir müssen ruhig und fokussiert bleiben“, so Giovinazzi. „Aber mit dem, was wir heute gezeigt haben, bin ich ziemlich zufrieden.“

Giovinazzi erklärt Dreher: Vom Winde verweht

Eine Ausnahme bildete das erste Training. Da erwischte es Giovinazzi in Chapel heftig, er leistete sich einen wilden Dreher. Für seine hastige Rückkehr in die Box - trotz wegfliegender Teile - handelte sich Giovinazzi zudem eine Warnung der Stewards ein. Ein Moment, über den der Italiener jedoch keine Minute zu lang grübelt, hat er doch einen klaren Schuldigen gefunden.

Giovinazzi: „Es war ein kniffliger Tag mit dem Wind heute. An einigen Stellen war es echt schwierig, das Auto zu halten. Ich war schon voll zurück auf dem Gas und habe dann einfach das Heck komplett verloren. Der Wind war, wie gesagt, heftig heute. Zum Glück habe ich damit immerhin nicht viel beschädigt.“

Noch harmloser ging auch ein zweiter Alfa-Dreher aus - Routinier Räikkönen hatte es im ersten Training ebenfalls erwischt. „Du drehst dich halt manchmal, daran gibt es nichts Ungewöhnliches“, so der trockene Kommentar des Finnen.

Kimi Räikkönen begrub seinen Alfa kurz im Kiesbett, konnte aber weiterfahren, Foto: LAT Images
Kimi Räikkönen begrub seinen Alfa kurz im Kiesbett, konnte aber weiterfahren, Foto: LAT Images