Nachdem sich die RBR-Presseabteilung vor dem ersten Türkei GP nicht mit dem Gastgeberland, sondern mit dem Sommerurlaub der Fahrer beschäftigt hat, kehrt vor dem fünfletzten Saisonlauf in Monza die bekannt ironische Red Bull Landesvorschau zurück...

Red Bull Racing über den Italien GP

Italiener zu sein, ist eine tolle Sache: Man kennt die Namen der bizarrsten Pasta-Formen, geniert sich nicht, Pelz zu tragen, die Frage nach Steuerrückzahlungen stellt sich erst gar nicht, und man darf stolz auf eine glorreiche Militärgeschichte sein... zumindest was die Zeit bis 400 n. Chr. betrifft. Italiener zu sein, bedeutet auch, dass man in geschlossenen Räumen eine Sonnenbrille tragen kann und sich zudem großer politischer Stabilität erfreuen darf.

Neben der einheimischen Küche ist Italien auch für seine Opern berühmt. Dabei handelt es sich um eine schreckliche Art von Entertainment. Das ist der Grund, weshalb die Mailänder Scala gebaut wurde. Das wunderschöne Opernhaus soll die Besucher von der gähnenden Langeweile ablenken, die auf der Bühne geboten wird. Für alle, die sich nicht auskennen: Eine Oper ist eine abendliche Show, die um 19.00 Uhr beginnt. Wenn man drei Stunden später einen verstohlenen Blick auf seine Armbanduhr wirft, ist es 19.20 Uhr.

Italien ist das ideale Land, um Souvenirs zu kaufen. In diesem Zusammenhang empfehlen wir allerdings, keinen Parmesan mit nach Hause zu nehmen. Dieser Käse schwitzt mehr als ein italienischer Taxifahrer und macht den Koffer für die nächsten zwölf Monate unbrauchbar. Das ist ein guter Grund, sich stattdessen für eine Espresso-Maschine zu entscheiden. Das ist eine attraktive Anschaffung. Bevor man soweit ist, reumütig auf Pulverkaffee zurückzugreifen, weil man endgültig vor der Bedienungsanleitung kapituliert, hat man viel Kurzweil. Danach macht sich die Espresso-Maschine ideal als Staubfänger neben der Saftpresse, der Pastamaschine und den anderen Küchengeräte, die man niemals in seinem Leben gebrauchen wird.

Natürlich dreht sich an diesem italienischen Wochenende alles um das "Springende Pferd", und dabei spielt es keine Rolle, welchen Platz das Team in der Weltmeisterschaft gerade einnimmt. Ein typisch italienischer Witz macht deutlich, weshalb Ferrari in Monza als Religion angesehen wird:

Ein Rennfahrer stirbt und kommt in den Himmel. Nach ein paar tausend Jahren wird ihm langweilig und er fragt Petrus, ob er nicht wieder einmal Auto fahren kann. Die Bitte stößt auf offene Ohren, und wenig später saust der Fahrer am Steuer eines Fiat Panda durch den Himmel. Plötzlich wird er von einem roten Ferrari überholt. Als der vorbeizischt, erkennt unser Rennfahrer die Buchstaben "NA" auf dem Nummernschild. Empört wendet sich der Fahrer an Petrus und sagt: "Ich denke, hier oben sind angeblich alle gleich. Wie kommt es dann, dass ich einen Panda fahre und gerade von einem Ferrari mit neapolitanischem Nummernschild überholt wurde?" "Pass auf", antwortet Petrus, "erstens bedeutet NA nicht Neapel sondern Nazareth, und zweitens kann der Sohn vom Boss hier tun und lassen, was er will."