Die Formel 1 kommt nach der Coronapause langsam wieder in die Gänge. Noch bevor am 05. Juli auf dem Red Bull Ring der Saisonstart stattfindet, schicken die Teams wieder Autos auf die Strecke. Mercedes absolvierte in Silverstone zwei Testtage mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas am Steuer, Renault legte wenig später auf dem Red Bull Ring nach.

Weil Testfahrten während der Saison nicht erlaubt sind, mussten diese Testtage mit einem mindestens zwei Jahre alten Auto abgespult werden. Auch Ferrari plant, mit Charles Leclerc und Sebastian Vettel vor Spielberg noch auf die Strecke zu gehen.

Red Bull würde ebenfalls gerne, kann aber nicht. Denn vor zwei Jahren fuhr der Rennstall noch mit Renault-Motoren im Heck. Zwar gibt es noch immer einen Vertrag zwischen Red Bull und Renault - schließlich werden die Showcars der Bullen noch von Renault-V8-Motoren befeuert -, allerdings wäre der Test unter den aktuellen Bedingungen sehr kompliziert.

Bei Showruns fährt Red Bull noch mit Renault-Power im Heck, Foto: Red Bull
Bei Showruns fährt Red Bull noch mit Renault-Power im Heck, Foto: Red Bull

Weil in Großbritannien derzeit eine 14-tägige Quarantäne für Einreisende gilt, können nicht einfach Motoren-Ingenieure aus Frankreich für den Test kommen. Ein Test außerhalb von Großbritannien ist Red Bull dafür zu aufwändig - schließlich stehen die Boliden im englischen Milton Keynes.

Um trotzdem Corona-spezifische Abläufe testen zu können, legt Red Bull am 25. Juni einen Filmtag in Silverstone ein. Dabei darf der aktuelle RB16 für die Formel-1-Saison 2020 zum Einsatz kommen.

Honda ohne Quarantäne-Probleme

Zwei solcher Filmtage stehen jedem Team pro Saison zu, den ersten nutzte Red Bull als Shakedown vor dem offiziellen Wintertest in Barcelona. Im Gegensatz zu Tests mit älteren Autos sind Filmtage auf maximal 100 Kilometer begrenzt. Die Abläufe eines Rennwochenendes lassen sich also somit nicht perfekt simulieren.

Die Honda-Motoren können ohne Probleme betrieben werden. Die Japaner entwickeln ihre Triebwerke zwar im japanischen Sakura, haben aber eine Einsatzzentrale in Milton Keynes, von der aus die Renneinsätze betreut werden.

McLaren steht übrigens vor dem gleichen Problem wie Red Bull und verzichtet daher auf einen Corona-Übungs-Test. Das Renault Werksteam hingegen hat weder Kosten noch Mühen gescheut und ein Auto nach Österreich verfrachtet. Ironischerweise spulten Daniel Ricciardo und Esteban Ocon zahlreiche Kilometer in Spielberg ab. Hausherr der Strecke: Red Bull.