Wer die Bilder von Monaco aus den Anfangszeiten der Formel 1 kennt, der weiß: Keine Absperrung in der Hafen-Schikane. Dass hier Autos in den Hafen rutschen, war aber nicht die einzige Gefahr, wie sich beim F1-Debüt im Fürstentum 1950 herausstellte. Nein, auch der Hafen konnte unangekündigt zu den Autos kommen.

1950 wurde erstmals eine Weltmeisterschaft ausgetragen, nach Silverstone war Monaco das zweite Rennen. Die Starterliste war hochkarätig, neben Legenden wie Juan Manuel Fangio oder Nino Farina debütierte auch Alberto Ascari, und mit ihm die Scuderia Ferrari. Favoriten waren aber die Werks-Alfas von Fangio, Farina und Luigi Fagioli, denn sie hatten Silverstone dominiert.

Juan Manuel Fangio in der Haarnadel, Foto: LAT Images
Juan Manuel Fangio in der Haarnadel, Foto: LAT Images

19 Autos standen am Sonntag auf der Startaufstellung, und die Alfas - Fangio vor Farina und Fagioli - schickten sich gleich an, dort weiterzumachen, wo sie im ersten Rennen aufgehört hatten. Durch den Tunnel ging es hinunter zum Hafen - und zur Überraschung der Fahrer war die Strecke in der Tabac-Kurve nass! Wellen hatten sich dort hoch genug aufgeschaukelt, um über das Ufer zu treten.

Fangio kam durch, Farina nicht. Sein Alfa drehte sich über die Strecke, acht weitere Fahrer blieben in Folge stecken, und Jose Froilan Gonzalez fackelte wenige Kurven später seinen Ferrari ab. Nach einer Runde waren damit nur mehr acht Autos im Rennen. Immerhin sieben davon kamen ins Ziel - aber alle chancenlos gegen Fangio, der mit einer Runde Vorsprung auf Ascari und zwei Runden Vorsprung auf Louis Chiron gewann.

Siegerehrung 1950: Fürst Rainier übergibt den Pokal an Fangio, Foto: LAT Images
Siegerehrung 1950: Fürst Rainier übergibt den Pokal an Fangio, Foto: LAT Images

Was sonst noch geschah:

Vor 23 Jahren: Michael Schumacher besiegt am Nürburgring im Nieselregen Mika Häkkinen, die beiden haben eine Runde Vorsprung auf den Rest der Welt.

Vor 45 Jahren: Mario Andretti debütiert 1978 in Zolder den Lotus 79, der dank Ground Effect massig Abtrieb bietet. Er gewinnt deutlich vor Teamkollege Ronnie Peterson im Vorjahres-Auto und Carlos Reutemann.

Vor 81 Jahren: Danny Ongais wird geboren. In den 70ern startete der Hawaiianer - bekannt als "Flyin' Hawaiian" - vier F1-Rennen, 1977 verpasste er in Mosport knapp Punkte. In den USA feierte er gelegentlich Erfolge in der Indycar-Serie, der große Durchbruch blieb aber aus. 1981 hätte er Porsches Indy-500-Debüt anführen sollen - doch das Auto schien beim Testen zu schnell. Die Regelhüter bremsten ein, Porsche zog zurück.