Keine Rennen, kein Geld - das war in der Formel 1 seit Beginn der Coronavirus-Krise und den andauernden Rennabsagen klar. Am 7. April hat Eigentümer und Vermarkter Liberty Media das finanzielle Zwischenergebnis für die Monate Januar, Februar und März 2020 veröffentlicht, und die Zahlen sind wie erwartet schlecht.

In Summe muss Libertys F1-Unternehmen einen Umsatz-Einbruch von 84 Prozent hinnehmen. Flossen 2019 vom 1. Januar bis 31. März noch 246 Millionen US-Dollar in die Kasse, waren es 2020 nur noch 39 Millionen. Damit fiel der Umsatz um 207 Millionen. Nach Abzug der eigenen Kosten muss Liberty schließlich einen Verlust von 137 Millionen US-Dollar schreiben.

Formel 1: Nuller bei TV und Strecken

Eigentlich hätten in den ersten drei Monaten zwei Formel-1-Rennen stattfinden sollen, tatsächlich waren es null. Austragungs-Gebühren, die normalerweise von den Rennstrecken kommen, wurden keine verzeichnet.

Auch Geld durch Übertragungs-Gebühren kann die Formel 1 im ersten Quartal keine vorweisen. Einzig durch renn-unabhängige Sponsorenverträge kam Geld in die Kasse. Auch andere Einnahmen - wie etwa durch den Paddock-Club - blieben größtenteils aus.

Formel 1 zahlt kein Geld an Teams, spart 100 Millionen

Zwar gibt die Formel 1 an, dass die Kosten aufgrund der Krise gesunken sind - aber natürlich nicht weit genug. Schließlich war der Tross sogar noch zum Saisonstart nach Australien gereist, und dann unverrichteter Dinge wieder abgezogen. 43 Millionen an Kosten sind angefallen, kaum weniger als im Vorjahr.

Allerdings sparte sich die Formel 1 anderswo verglichen mit 2019 96 Millionen - indem sie keine Gewinne an die Teams ausschüttete. Normalerweise erhalten die Teams über das Jahr hinweg anteilig Zahlungen von der Formel 1, die auf Gewinn-Prognosen basieren. Hier sei jedoch angemerkt: Im April wurden mittlerweile Schritte eingeleitet, um Teams in schwierigeren Situationen mit Geld unter die Arme zu greifen.

Formel 1 auch im zweiten Quartal vor Verlusten

Unter dem Strich ergibt das einen operativen Verlust (Gewinne minus operative Kosten und Abschreibung) von 137 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: 2019 schrieb die Formel 1 ebenfalls einen Verlust im ersten Quartal, aber nur einen von 47 Millionen.

Im nun bereits laufenden zweiten Quartal - April, Mai, Juni - werden erneut keine Rennen stattfinden, so viel steht fest. Der Saisonstart wird mit 5. Juli erst im dritten Quartal erwartet. Im April wurden von Liberty Media allerdings Maßnahmen ergriffen, um die Krise abzufedern. 1,4 Milliarden Dollar wurden durch eine interne Umschichtung flüssig gemacht und stehen bei Bedarf nun zur Verfügung, um anfallende Kosten aufzufangen. Aus diesem Budget floss auch bereits Geld an manche Teams.

Außerdem wurden ungefähr 50 Prozent der Angestellten des Unternehmens in Großbritannien in Kurzarbeit geschickt. Alle diese Maßnahmen werden erst im Bericht für die Monate April, Mai und Juni aufscheinen.

In der Presseaussendung zum Quartalsbericht unterstreicht Liberty noch ein weiteres Mal schließlich die Absicht, 15 bis 18 Rennen von Juli bis Dezember auszutragen.