Da der Coronavirus die Motorsport-Welt weiterhin lahmlegt werfen wir mal wieder einen Blick in den Rückspiegel der Geschichte. Heute: Der 13. April. Wir bieten: Ein Premierenpodium und ein Fotofinish.

Eines der engsten Rennen der Formel-1-Geschichte spielte sich am 13. April 1986 in Jerez de la Frontera ab. Im Ziel trennten die ersten beiden gerade einmal 0,014 Sekunden. Doch gehen wir einmal zurück zum Anfang. Der Große Preis von Spanien 1986 war das erste Rennen auf der Strecke in Jerez de la Frontera. Ayrton Senna, in seiner zweiten Saison bei Lotus, startete von der Pole, während Nigel Mansell am Start von Rang 3 auf Position 5 zurückfiel. Doch der Brite hatte die stärkste Rennpace und holte sich einen Platz nach dem anderen zurück. Zur Rennmitte entfaltete sich ein atemberaubender Dreikampf um die Rennführung zwischen Mansell, Alain Prost und Senna. Senna setzte sich durch und schien seinem dritten Karriereerfolg schon nahe. Während Prosts Pace stark nachließ, dirigierte Williams Nigel Mansell an die Box und versorgte ihn mit frischen Reifen.

Der Williams-Pilot startete anschließend eine Aufholjagd, schnappte sich zuerst den McLaren von Prost und machte sich anschließend auf die Jagd nach Senna. Den holte er schließlich auch ein - auf der letzten Runde. In der letzten Kurve hing er am Heck des Lotus-Boliden und scherte aus dem Windschatten aus. Doch er war einen Wimpernschlag zu spät dran. Senna rettete einen Vorsprung von 0,014 Sekunden über die Linie. Damit war es der drittknappste Zieleinlauf in der Geschichte der Formel 1.

Der Kurs in Südspanien kehrte in der folgenden Saison zurück in den F1-Kalender. Doch trotz des atemberaubenden ersten Rennens wurde die Königsklasse nicht wirklich heimisch auf dem Strecke. Das siebte Rennen in Jerez, 1997, das von Schumachers Ramm-Attacke gegen Jacques Villeneuve überschattet wurde, wurde zur Abschiedsvorstellung von Jerez aus der Formel 1.

Formel 1 heute vor 23 Jahren: Ralf Schumacher auf dem Treppchen

Der Hype war groß, als Ralf Schumacher bei Jordan die Formel-1-Bühen betrat. Von einer Schumi-Doppelspitze in der Königsklasse träumten die Fans, "Oh, nicht noch so einer", dachte sich wohl die Konkurrenz. Nach zwei technisch bedingten Ausfällen in den ersten beiden Grands Prix reiste der junge Schumacher aber noch ergebnislos nach Argentinien. Dort war es aber sein Bruder der den ersten Nuller der Saison schrieb. Und das nicht ganz unverschuldet. Michael Schumacher rutschte am Start in Barrichello und löste ein Tohuwabohu aus.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Doch auch für Ralf sah es nach nichts Zählbarem aus. Der Jordan-Pilot lag nach der frühen Safety-Car-Phase nur auf der neunten Position. Doch für ein Mal hielt sein Bolide das Rennen durch und "Ralle" rollte das Feld auf. Nachdem Mika Häkkinen ausschied und sowohl Eddie Irvine als auch Johnny Herbert die Boxengasse ansteuerten, lag er zwischenzeitlich auf Rang 2. Während die Toppiloten auf einer 2- oder wie Villeneuve sogar 3-Stopp-Strategie unterwegs waren, holte man Schumacher bei Jordan nur einmal an die Box. Das war das entscheidende Manöver. Denn obwohl er Irvine nicht hinter sich halten konnte, steuerte der junge Schumacher auf ein Podest zu und brachte Platz 3 schließlich nach Hause, während sich Irvine und Villeneuve um den Sieg duellierten.

Für Ralf Schumacher war es das erste Podium im erst dritten Rennen – Bruder Michael hatte immerhin acht Anläufe gebraucht, um zum ersten Mal auf das Treppchen zu kommen. Doch es blieb sein einziges in seiner Rookie-Saison, die er nur auf Rang 11 beendete.