Das Coronavirus hat für die nächste vorläufige Absage eines Rennens im Formel-1-Kalender 2020 gesorgt. Mit dem Kanada GP in Montreal hat es nun auch den neunten Saisonlauf erwischt. Das gaben Formel 1, FIA und Veranstalter am Dienstag erneut in einer Presseaussendung offiziell bekannt.
Einmal mehr handelt es sich um keine vollständige Absage, sondern formal vielmehr eine Verschiebung. Wie alle anderen bis dato vorerst abgesagten Rennen soll auch das Rennen auf der Ile Notre Dame zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, sobald sich die Lage beruhigt und Formel 1 und FIA einen von Grund auf neu formierten Kalender zusammengestellt haben.
"Im letzten Monat waren wir andauernd in Kontakt mit der Formel 1 und Vertretern der Stadt Montreal, von Tourism Montreal und mit der Lokal- und Bundesregierung", heißt es im Statement vom Kanada-Veranstalter. Die vorläufige Absage sei auf Basis von Expertenratschlägen geschehen. "Wir werden euch am Circuit Gilles-Villeneuve mit offenen Armen empfangen, sobald es sicher ist", sagt Francois Dumontier, Chef des Kanada-Veranstalters.
Dass es sich erneut nur um eine Verschiebung und keine endgültige Absage handelt, stellt auch F1-Boss Chase Carey wieder einmal klar: "Wir werden etwas länger warten müssen, aber wir werden eine großartige Show bieten, wenn wir später in diesem Jahr kommen werden." Tickets bleiben für den noch unbekannten Ersatztermin gültig.
Formel-1-Saisonstart 2020 mit Doppel Frankreich & Österreich?
Die einzige Ausnahme bildet bisher ausgerechnet der Klassiker Monaco. Das Rennen im Fürstentum wurde von Seite des Veranstalters als bisher einziger Großer Preis vollständig gestrichen. Hintergrund sind die zum einem enormen Umbaumaßnahmen in Monte Carlo, die sind wegen der unvorhersehbaren Pandemie aktuell terminlich unplanbar. Andererseits zahlt der Automobile Club de Monaco als einziger Ausrichter keine Antrittsgebühren.
Durch die vorläufige Absage des Rennens in Kanada rückt der Saisonstart weiter nach hinten. Aktuell ist der Frankreich GP in Le Castellet am 28. Juni der erste noch nicht abgesagte oder verschobene Grand Prix. Die aktuell auch in Frankreich stark steigenden Corona-Fallzahlen spenden allerdings auch hier kaum Hoffnung für eine Austragung. Eine Woche später steht auch der Österreich GP in Spielberg - noch. Ein Verbot öffentlicher Veranstaltungen in der Alpenrepublik läuft zunächst Ende Juni aus.
Silverstone die große Hoffnung der Formel 1?
Dennoch ist das Rennen auf dem Red Bull Ring am 5. Juli nicht sicher. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte bereits an, dass Reisebeschränkungen bis zum Vorliegen eines Impfstoffs aufrecht bleiben würden. Fraglich, ob Österreich die für die Formel 1 nötige Einreisewelle einer großen Zahl Menschen aus verschiedenen Ländern, darunter das vom Coronavirus besonders schwer betroffene Italien, goutieren würde.
Einige rechnen aktuell auch deshalb mit einem Saisonstart in Großbritannien am 19.7. Im Dunstkreis von Silverstone sind zumindest sieben der zehn Formel-1-Teams beheimatet, somit müssten nur drei Teams in das Land einreisen. Mit Ferrari, Alfa Romeo und AlphaTauri handelt es sich dabei jedoch ausgerechnet um die Italiener respektive Schweizer des Grids.
Ebenfalls zur Diskussion stehen mehrere Rennen auf derselben Strecke, um sicher die im Reglement verankerte Mindestzahl von acht Saisonläufen zu erreichen.
diese Formel 1 Nachricht