Ferraris zweiter Platz ist weiterhin frei. Das italienische Formel-1-Team hat im Winter zwar den Vertrag mit ihrer Nachwuchs-Hoffnung Charles Leclerc verlängert, doch was den zweiten Ferrari für 2021 angeht, ist noch nichts unterschrieben. Sebastian Vettel hält momentan den Platz, sein Vertrag läuft mit Ende 2020 aus.

Team-Boss Mattia Binotto schätzt den erfahrenen Vettel zwar, und hofft grundsätzlich auf eine Vertragsverlängerung. Von einer locker erarbeiteten Unterschrift spricht er aber nicht.

Ferrari und Vettel starten Verhandlungen, wollen Klarheit

Vettel selbst betonte seit der Präsentation des neuen Ferrari SF1000 im Februar, dass er keine Eile hätte, und dass er in der Vergangenheit auch erst im Sommer unterschrieben hätte. Nun scheint zumindest etwas Eile einzukehren, denn Mattia Binotto bestätigte gegenüber 'F1.com': "Wir haben begonnen, einen neuen Vertrag zu diskutieren."

"Es ist wichtig, so etwas relativ bald anzugehen", erklärt Binotto weiter. "Das ist nichts, das wir bis zum Saisonende warten lassen. Es ist wichtig für ihn, und für uns, um so bald wie möglich Klarheit zu haben. Diskussionen laufen, und hoffentlich haben wir das bald abgeschlossen."

Binotto ortet Schlüsselmoment für Vettel: Hat es in der Hand

Ganz nach einer lockeren Vertrags-Verlängerung klingt es von Seiten Ferraris jedoch nicht mehr. "Er weiß, dass er gute Leistungen bringen muss. Es ist ein Schlüsselmoment seiner Karriere, dann was auch immer er zum Saisonstart abliefert, wird für seine Verlängerung wichtig sein", prophezeit Binotto und fügt gleich an: "Es liegt in seinen Händen."

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Binotto glaubt weiter an Vettel

Dass Vettel noch liefern kann, daran glaubt Binotto aber: "Das Vorjahr war wichtig für ihn. Charles' Leistung hat ihn überrascht, das ist jetzt nicht mehr der Fall. Er kennt den Maßstab, und er weiß, was er tun muss. Also glaube ich, dass er sich über den Winter hinweg sehr gut vorbereitet hat."

Der neue Ferrari, mit mehr Abtrieb und besserer Kurvenfahrleistung, sollte Vettel dabei helfen, mutmaßt Binotto weiter: "Ich glaube ja, zumindest basierend auf den ersten Erkenntnissen aus Barcelona. Andererseits ist eine der wichtigsten Fähigkeiten eines guten Fahrers, sich an das verfügbare Auto anzupassen und das Maximum herauszuholen. Wir müssen ihnen dabei helfen, beiden Fahrern."

Da sich der Saisonstart wegen der Coronavirus-Krise und den zahlreichen Verschiebungen noch hinziehen wird, könnte das aber Ferraris ursprüngliche Hoffnungen auf eine schnelle Einigung zunichte machen. Je nachdem, wie viel sie noch von Vettel sehen wollen.