Red Bull war zwar nicht das erste Formel-1-Team, das ein neues Auto der Weltöffentlichkeit vorstellte, aber Max Verstappen war der erste Fahrer, der ein Auto der Generation 2020 auf der Strecke bewegen durfte. Schon am Mittwoch waren die Bullen für Shakedown und Filmtermin in Silverstone unterwegs.

Gewissermaßen ein Statement, und eines, das nicht verwundert. Schließlich hat sich Red Bull für 2020 viel vorgenommen. Die Honda-Partnerschaft geht in das zweite Jahr (oder das dritte, wenn man den Toro Rosso-Testlauf von 2018 mitzählt), und das technische Reglement bleibt stabil und sollte das Feld enger zusammenbringen. Folglich haben Verstappen und Co. keine Lust mehr, nur Gelegenheitssieger zu sein.

Verstappen schielt 2020 auf Formel-1-WM

Max Verstappen macht jedenfalls nach seinen ersten Runden im neuen Red Bull keinen Hehl aus seinen Ansprüchen: "Das Ziel für das ganze Team ist natürlich, dass wir uns in eine Position bringen, von der aus wir um die WM kämpfen können."

Daran arbeitet Red Bull seit Beginn der Hybrid-Ära 2014. Den letzten Titel feierte man 2013, seither war meist der Motor das Hindernis. In den Renault-Jahren hatte das Team nie die notwendige Leistung zur Verfügung, um regelmäßig ganz vorne mitzukämpfen. Honda kam nach einigen schwierigen Jahren mit McLaren 2019 neu an Bord, und arbeitete sich Schritt für Schritt an die anderen Motorenhersteller heran. Verstappen lobt: "Wir haben in der ersten Saison den Motor stark verbessert, Schritt für Schritt. Honda hat die Updates gebracht, das war ein guter Startpunkt für dieses Jahr."

Verstappen und Horner glauben an Honda

Für 2020 soll die Lücke zwischen Honda und der Konkurrenz nun zumindest im Rennen zu sein. Teamchef Christian Horner klingt wie Verstappen sehr zuversichtlich: "Der Winter war großartig, und die im Hintergrund laufenden Bemühungen sind richtig beeindruckend. Wir haben weitere Schritte bei der Power Unit und beim Chassis gemacht."

Formel 1 Autos 2020: Red Bull Honda RB16 im Technik-Check (13:17 Min.)

Wie Horner bereits andeutet, will Red Bull also auch beim Chassis für 2020 Fortschritte gemacht haben. Dort war man im Vorjahr nicht der Klassenprimus - etwas ungewöhnlich, denn in den Jahren davor hatte das Team eine Reputation dafür, das beste Chassis, aber nur eben einen zu schwachen Motor zu haben. Hier soll das eine Jahr Erfahrung mit Honda genauso helfen - nämlich bei der Verschmelzung von Motor und Chassis, wo es vor allem darum geht, ein möglichst kompaktes Paket zusammenzubringen. "Die Power Unit ist jetzt voll in das Auto integriert", verspricht Horner. "Es ist wirklich ein Kunstwerk."

Red Bull will vom Saisonstart weg mitkämpfen

Damit sollen alle Schwächen der letzten Jahre für 2020 endgültig beseitigt sein. "Wir wollen vom ersten Rennen an dabei sein, weil da musst du schon abliefern", sagt Max Verstappen. "Und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Das Team ist motiviert, hat über den Winter hart gearbeitet, und ich kann es gar nicht erwarten, loszulegen."

"Ich glaube, es wird eine lange und harte Saison", ergänzt Christian Horner. "Aber hoffentlich können wir in diesem Jahr eine richtig starke Leistung bringen."