Fernando Alonso und McLaren. Diese beiden großen Namen der Formel 1 haben seit dem Jahreswechsel offiziell nichts mehr miteinander zu tun. Wie ein McLaren-Sprecher Motorsport-Magazin.com am Dienstag bestätigte, hat die gemeinsame Beziehung ein 'natürliches Ende' gefunden.

Heißt im Klartext: Der Vertrag des Spaniers - nach Alonsos aus der F1 nach der Saison 2018 hatte er 2019 als Botschafter des Traditionsteams aus Woking fungiert - ist Ende vergangenen Jahres schlicht ausgelaufen, eine Verlängerung nicht erfolgt.

Alonso kein McLaren-Botschafter mehr

"Er wird aber immer Teil der McLaren-Familie sein", heißt es in einem Statement des Teams. "Fernando ist ein weltklassiger Wettkämpfer und wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft."

Umfasst hatte Alonsos Rolle als McLaren-Botschafter diverse Aufgaben, darunter auch beratende Tätigkeiten für das 2019 völlig neue Fahrer-Duo um Carlos Sainz und Lando Norris sowie die Ingenieure. Zudem trat Alonso mit McLaren zum zweiten Mal nach seinem Versuch mit Andretti-Honda 2017 beim Indy500 an, scheiterte allerdings schon in der Qualifikation.

McLaren-Teamchef Seidl schloss Alonso-Comeback frühzeitig aus

Noch dazu fuhr Alonso bei einem Reifen-Test nach dem F1-Wochenende in Bahrain den zu diesem Zeitpunkt aktuellen MCL34. Weitere Einsätze des Spaniers schloss Neo-Teamchef Andreas Seidl im bereits Rahmen des Frankreich GP erstmals so gut wie aus. Er baue voll und ganz auf das gegenwärtige Fahrer-Duo Norris und Sainz.

Formel 1 2020: Interview mit McLaren-Teamchef Andreas Seidl (58:12 Min.)

Zuletzt bekräftigte Seidl genau diesen Standpunkt im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com im Dezember. "Wir sind sehr glücklich mit unseren Fahrern, mit Lando und Carlos. Was sie in dem Jahr gezeigt haben, war sensationell. Ihnen gehört die Zukunft bei McLaren in der Formel 1", sagte Seidl auf die Frage, ob McLaren Alonso zurück in die F1 hole.

Seidl: Klares Bekenntnis zu Sainz & Norris

Bei einem Besuch des McLaren-Teams in Monza hatte Alonso ein Formel-1-Comeback für 2020 ohnehin selbst ausgeschlossen. Die Formel 1 habe sich nicht entscheidend verändert. "Die Gründe, warum ich die Formel 1 verlassen habe, bestehen noch immer - ein Team dominiert und die Rennen sind etwas zu vorhersehbar", so Alonso.

2021 könne sich all das jedoch ändern. "Vielleicht gibt es dann ja eine gute Gelegenheit", so Alonso. Mit McLaren wird diese also offenbar nicht stattfinden. Wenngleich sowohl Norris' als auch Sainz' Verträge Ende 2020 auslaufen - wie so gut alle aktuellen Fahrer-Kontrakte -, wird eine Verlängerung erwartet.

Fernando Alonso: Formel-1-Comeback 2021?

Alonso müsste sich also einen anderen Platz suchen. Bei Ferrari und Red Bull stehen mit Charles Leclerc respektive Max Verstappen allerdings schon zwei absolute Top-Piloten fest, bei Mercedes befindet sich Lewis Hamilton aktuellen Medienberichten zufolge im fortgeschrittenen Stadium seiner Vertragsverhandlungen. Noch dazu spricht bei allen gegenwärtigen Top-Teams diverse Vorfälle aus der Vorgeschichte Alonsos gegen ein (erneutes) Engagement des Spaniers.

Zuletzt starte Alonso mit Toyota erstmals bei der Rallye Dakar. Als Rookie belegte der Spanier dort den 13. Gesamtrang. Wie es für Alonso nun weitergeht, ist aktuell noch offen. Erwartet wird ein dritter Anlauf beim Indy500, offenbar mit Andretti. Für die Zeit danach will Alonso aktuell noch nicht planen, sich im Sommer mit einem möglichen Formel-1-Comeback 2021 beschäftigen. Möglich seien jedoch auch Aktivitäten wie eine vollständige IndyCar-Saison oder ein Engagement mit den neuen Hypercars in der WEC.