Lewis Hamilton hat der aktuellen Ära der Formel 1 seinen Stempel aufgedrückt. Zu Beginn der Saison 2013 wechselte er mit einem WM-Titel im Gepäck zu Mercedes. Seitdem hat er mit dem Silberpfeil-Werksteam fünf weitere Fahrer-Weltmeisterschaften gewonnen.
In Hamiltons erster Saison bei Mercedes stand neben Toto Wolff auch noch Ross Brawn als Teamchef am Kommandostand. Der heutige Sportchef des Formel-1-Rechteinhabers Liberty Media gehörte damals zunächst noch nicht zu den größten Fans des Ex-McLaren-Piloten.
Brawn vergleicht Hamilton mit Schumacher
"Ich muss zugeben, dass ich leicht nervös war über seine Herangehensweise als professioneller Rennfahrer", sagte Brawn, der zuvor viele Jahre mit Michael Schumacher zusammengearbeitet hatte. Deswegen lag es auf der Hand, dass er einen Vergleich zum Rekord-Weltmeister zog: "Für mich war Michael Schumacher der Maßstab. Ein Mann, der vollständig darauf hingearbeitet hat, Erfolg zu erzielen und der zugleich darauf aus war, sein Privatleben und das seiner Familie zu schützen."
Als Hamilton sich schließlich im Team etabliert hatte, änderte Brawn seine Meinung über ihn. "Bereits damals zeigte Lewis einen vielseitigen Ansatz für seine Karriere. Obwohl er absolut professionell war, bevorzugte er einen Lebensstil, der definitiv weniger klösterlich war als der von Michael", sagt er über Hamilton, der viele Situationen seines Privatlebens in den sozialen Netzwerken teilt.
Während Schumacher den Rückzug ins Privatleben für den Ausgleich zum Rennsport nutzte, sucht Hamilton eher den Weg in die Öffentlichkeit. "Lewis hat sich immer wohlgefühlt, wenn er in anderen Kreisen wie Musik und Mode unterwegs war. Das hat ihm die Energie gegeben, sein Talent immer weiterzuentwickeln, und gleichzeitig sichergestellt, in bester physischer Verfassung zu sein. Das ist unerlässlich in der modernen Formel 1", so Brawn.
Lewis Hamilton jagt Formel 1-Rekorde
Leistungen wie in den vergangenen Jahren geben der Einstellung des Briten Recht. Mit seinen Erfolgen der letzten Saisons kletterte er in etlichen ewigen Bestenlisten der Königsklasse immer weiter in Richtung Spitze - oder enteilte der Konkurrenz gar völlig. So ist er mit 87 Pole Positions vor Michael Schumacher (68 Poles) der erfolgreichste Qualifyer in der Historie der Königsklasse. Und auch an den Rennsonntagen schickt sich Hamilton an, immer weiter an die Spitze der Bestenliste zu klettern: mit 83 Grand-Prix-Siegen ist er der siegreichste Fahrer im aktiven Starterfeld. Nur Michael Schumacher konnte mit 91 Triumphen in seiner Karriere mehr Rennen gewinnen als der sechsmalige Weltmeister.
In seinen bislang 13 F1-Saisons erzielte Hamilton in jedem Jahr mindestens einen Sieg - das ist sonst noch keinem anderen Fahrer gelungen. Mit 33 Punkteplatzierungen in Folge führt der Mercedes-Star eine weitere Statistik an, die zweitbeste ununterbrochene Punkteserie erzielte Kimi Räikkönen mit 27 Rennen in den Punkten. Alles in allem fuhr Hamilton in 85,42 Prozent seiner bislang 248 Grands Prix in die Punkte - die beste Quote aller Fahrer.
Im Verlauf seiner Laufbahn führte Hamilton 145 Formel-1-Rennen an, das sind drei mehr als Michael Schumacher und damit die meisten aller Fahrer. Mit 150 Podiumsplatzierungen rückt er dem Rekordweltmeister auch in einer weiteren Statistik immer näher. Schumacher stand in seiner Karriere 155 Mal auf dem Podest. Schon jetzt ist Hamilton der aktive Fahrer mit den meisten Podiumsergebnissen - und er ließ schon vor seinem sechsten Titelgewinn in Austin offen durchblicken, dass er aktuell keinen Grund sieht, seinen Helm zum Ende der Saison 2020 an den Nagel zu hängen...
diese Formel 1 Nachricht