Kurz vor Ende der Formel-1-Saison 2019 gibt es noch einmal Bewegung bei McLaren. Der britische Rennstall verkündet nach dem USA-GP die Trennung vom erst Anfang 2018 an Bord geholten Benzin- und Schmiermittelpartner Petrobras.

Eigentlich war der Deal mit dem brasilianischen Ölkonzern im Februar 2018 als langfristige Partnerschaft verkündet worden. Petrobras hätte ab 2019 auch eigens für McLaren entwickelte Kraft- und Schmierstoffe bereitstellen sollen. Zu Saisonbeginn verzögerte sich das allerdings teilweise, während gleichzeitig sogar der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro eine Auflösung des Vertrages forderte.

Auf Twitter hatte Bolsonaro im Mai kommentiert, dass Petrobras - der Konzern gehört mehrheitlich dem Staat Brasilien - "auf Beschluss meiner Regierung nach einer Möglichkeit [sucht], den Vertrag zu kündigen." Die Regierung schien die Partner-Vereinbarung als Geldverschwendung wahrzunehmen.

Die Geschichte trat dann mehrere Monate lang in den Hintergrund, bevor im Herbst aus Brasilien erneut Signale bezüglich eines erwünschten vorzeitigen Endes des Deals kamen. Am Tag nach dem USA-GP wurde die Trennung schließlich bekannt gegeben.

McLaren und Petrobras trennen sich einvernehmlich

"Petrobras und McLaren Racing haben ihre Technik- und Sponsor-Partnerschaft im Einvernehmen beendet", heißt es in der offiziellen Aussendung. Petrobras-CEO Roberto Castello Branco wird zitiert: "Das Projekt hat es Petrobras erlaubt, hochentwickeltes Benzin und Schmierstoffe durch Forschung zu entwickeln, mit neuen Rohmaterialien und Tests unter extremen Bedingungen."

"Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen in diesen zwei Jahren", sagt Castello Branco. McLaren-CEO Zak Brown spricht seinerseits Dank aus und sagt: "Wir haben großen Respekt für ihre technischen und wissenschaftlichen Fähigkeiten, und es besteht kein Zweifel, dass ihre Techniker klare Fortschritte gemacht haben, wann immer wir zusammengearbeitet haben."

Für McLaren bricht bald ohnehin eine neue Motoren-Ära an. Das Team wird 2021 wieder Kunde von Mercedes, nach drei erfolglosen Jahren als Honda-Werksteam und drei Übergangs-Jahren mit Renault kehrt man zu den Stuttgartern zurück. Das Mercedes-Werksteam arbeitet in Benzin- und Schmiermittelfragen seit Jahren erfolgreich mit dem malaysischen Mineralölkonzern Petronas zusammen.

Für den Moment wird es für McLaren aber wohl mit BP-Castrol weitergehen, der Partner des aktuellen Motorenlieferanten Renault lieferte auch vor der Petrobras-Trennung schon den Treibstoff.