Seltene Qualifying-Schappe für den designierten Formel-1-Weltmeister 2019: F1-Polerekordhalter Lewis Hamilton qualifizierte sich in Austin für den Großen Preis der USA nur auf Startplatz fünf. Im Rennen auf dem Circuit of the Americas startet der Brite heute damit ganz vier Plätze hinter seinem letzten WM-Rivalen, Mercedes-Kollege Valtteri Bottas.
Fast drei Zehntel (0,292 Sek.) verlor der auch amtierende Weltmeister auf den Finnen. Keine Welt, doch genug, um auch noch hinter Sebastian Vettel, Max Verstappen und Charles Leclerc zu rutschen. Schon nach den ersten Runs sah es für Hamilton schlecht, in den zweiten Versuchen im alles entscheidenden Q3 verbesserte sich der Brite - wie die meisten - auch nicht weiter.
Lewis Hamilton: War einfach nicht in Form
Großartig schönzureden, sich herauszureden versucht der 87-malige Polesetter da erst gar nicht. "Es war ziemlich schlecht. Aber es ist jetzt eben so. Valtteri hat einen guten Job gemacht, ich war heute einfach nicht in Form", sagt Hamilton knapp, zerknirscht.
Am Setup - Bottas führte große Änderungen an dieser Stelle auf seine Auferstehung nach einem für ihn schwachen Freitag zurück - habe es nicht gelegen, so Hamilton. "Es lag nicht am Auto, nur an mir", stellt der Brite klar.
Toto Wolff verrät: Hamilton experimentierte mit Linie
Hamilton weiter: "Ich habe heute die Runden nicht hinbekommen. Das Auto war klar in der Lage dazu, in die erste Reihe zu fahren. Ich habe es heute einfach nicht geschafft. Mein Fehler, ich werde es jetzt morgen versuchen."
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff jedoch verrät, woran es offenbar gescheitert ist. "Er hat eine andere Linie probiert, das hat nicht funktioniert", sagt der Wiener im ORF. "Er hat vielleicht versucht, zu sehen, was Valtteri gemacht hat. Aber am Ende ist das nicht so wichtig [Wolff war einfach völlig verzückt von der erlösenden, ersten Mercedes-Pole nach der Sommerpause]. Es war vorne so knapp, das kann mal passieren."
Hamilton denkt nicht an Konter im Rennen: erst aufarbeiten
Das meint auch der mal klar geschlagene Qualifying-Guru Hamilton: "Ich kann sie nicht alle gewinnen." Doch sind angezählte Boxer bekanntlich besonders gefährlich. Setzt Hamilton auf seiner Leibstrecke (5 Siege in 7 Versuchen) im Rennen einen gnadenlosen Konter?
Das interessiert ihn nicht. Noch nicht. Die Niederlage des Samstag gehört für Hamilton erst aufgearbeitet: "Ich versuche, jetzt nicht daran zu denken. Ich versuche gerade einfach noch, zu bewerten, was da passiert ist und da weiter zu kommen. Auf morgen konzentriere ich mich später."
Den WM-Titel kann Hamilton in Austin ohnehin schon mit einem achten Platz finalisieren, egal, wie stark Bottas vorne auffährt. Doch wäre alles andere als ein WM-Titel per Sieg sicher nicht im Sinne des noch fünffachen Champions.
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